Viel Spaß haben Pfadfinder aus Rosenfeld und Simbabwe beim Besuch dort gehabt. Foto: Schlotter Foto: Schwarzwälder-Bote

VCP: Gruppe vom Kleinen Heuberg ist zwei Wochen lang unterwegs im südlichen Afrika / Auch Raupen werden probiert

Rosenfeld. Pfadfinder des VCP Rosenfeld sind in Simbabwe unterwegs gewesen. Nachdem im vergangenen Jahr sieben simbabwische Pfadfinder am Landeslager des Verbands Christlicher Pfadfinder teilgenommen und Rosenfeld besucht hatten, stand der Gegenbesuch an.

Zu fünft machten sich die Rosenfelder auf in Richtung Simbabwe – in ein völlig unbekanntes Land. Die zweiwöchige Rundreise bestand im wesentlichen aus vier großen Zielen: die Viktoriafälle, Bulawayo, Masvingo und Harare.

Bei jedem Stopp hießen die regionalen Pfadfinder die Rosenfelder Gruppe willkommen. Gemeinsam verbrachten sie die Tage zusammen in Camps und erkundeten die umliegende Gegend. Zu Beginn faszinierten die berühmten Viktoriafälle – die gewaltigen Wasserfluten, die Tiefe des Falls und die dabei entstehenden Regenbogen. Dort erfuhren die Rosenfelder auch durch die Kondensation des Wassers den einzigen Regen während ihres Aufenthalts. Einmal über die Brücke spaziert, und schon verbrachten sie noch einige Minuten im Nachbarland Sambia.

Der nächste Halt war im Herzen des Matobo-Nationalparks, wo die Pfadfinder im Gordon Park übernachteten, einem Camp, in dem schon der Gründer der Pfadfinder Baden-Powell vor mehr als 100 Jahren seine Spuren hinterlassen hat. Geführt von einem Ranger, lernten sie die afrikanische Flora und Fauna genauer kennen. Von Giraffen und Impalas über Zebras und Krokodile bis hin zu Affen und Warzenschweinen bestaunten sie die wilden Tier. Die vom Aussterben bedrohten Breitmaulnashörner werden 24 Stunden von Wildhütern lokalisiert, um sie vor Wilderern zu schützen. Daher konnten die Besucher eine wilde Nashornfamilie auffinden, von denen sie nur zwei Meter entfernt standen. Die Abende ließen die Rosenfelder meist am Lagerfeuer bei Liedern und Tänzen ausklingen. Zum Essen gab es sowohl simbabwische Küche, die auf Mais basiert, aber auch Flädlesuppe und Bratkartoffeln wurden gekocht. Der eine oder andere versuchte sich am Verzehr von Insekten wie der Mopane-Raupe, die im südlichen Afrika gerne verspeist wird.

Am Fuße des Unesco-Kulturerbes "Groß Simbabwe" schlugen die Rosenfelder ihr Zeltlager mit den Masvingo- Pfadfindern auf. Vom 11. bis 15. Jahrhundert war die heutige Ruinenstadt das politische Machtzentrum des damals herrschenden Monomotapa-Reichs, das seinen Reichtum Rinderzucht, Goldgewinnung und Fernhandel zu verdanken hatte. Groß Simbabwe bedeutet so viel wie "Großes Steinhaus" und zählt heute zu den größten und ältesten Steinbauten in Afrika südlich der Sahara. Die Freunde legten Wert darauf, den Rosenfeldern die Vielfältigkeit ihres Landes zu zeigen. In einem Dorf nahe Groß Simbabwe tauchten die Pfadfinder einen Tag lang in den Alltag ein, indem sie den Acker pflügten, Mais mahlten, die Kühe molken, Mahlzeiten zubereiteten und simbabwische Rituale kennenlernten.

Zu guter Letzt trafen sie in der Hauptstadt Harare bekannte Gesichter, nämlich die Pfadfinder, die im Vorjahr Rosenfeld besucht hatten. Dabei konnten alle das Erlebte reflektieren und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des deutschen und simbabwischen Alltags vergleichen. Begeistert unterstützten sie Projekte für arbeitslose Jugendliche, die ein Pfadfinder, der die Gäste begleitete, ins Leben gerufen hat.