An einem reich gedeckten Tisch mit heimischem Gemüse zeigt Roswitha Sonder die verschiedenen Möglichkeiten zum Einsatz als Heilkraut auf. Foto: May Foto: Schwarzwälder-Bote

Roswitha Sonder zeigt Interessierten bei einer Führung das Potenzial von Pflanzen aus dem Garten

Von Klaus May

Rosenfeld. Welche Heilkraft in heimischem Gemüse steckt, hat die Heilpraktikerin Roswitha Sonder bei einer Führung aufgezeigt.

Sie empfing die Teilnehmer an einem reich gedeckten Tisch mit verschiedenen Gemüsearten auf dem Gelände der Gärtnerei in Leidringen.

Eine wichtige Rolle fällt nach ihren Worten der Kartoffel zu. Hatte doch dieses Gemüse viel Leid und Hungersnöte lindern können – sowohl im Mittelalter als auch in den Kriegen im vergangenen Jahrhundert.

Sehr heilsam kann der Kartoffelsaft sein, welcher bei Darmbeschwerden hilft und neutralisierend wirkt. Jedoch, so Roswitha Sonder, sei es nicht empfehlenswert, nur Kartoffeln zu sich zu nehmen, da dies zu einer einseitigen Ernährung führen würde.

Eine ähnliche Aufgabe übernehme die Möhre. Auch sie komme im Darm zur Wirkung und stärke die Nerven. Ebenfalls sei die Möhre bei Augenkrankheiten zu empfehlen. Wichtig sei dieses Gemüse bei der Ernährung von Kindern.

Interessiert verfolgten die Teilnehmer die Ausführungen der Heilpraktikerin und steuerten eigene Erfahrungen bei. Roswitha Sonder nahm die Beiträge gerne mit auf und möchte diese auch weiter verfolgen.

Einen wesentlichen Teil der informativen Führung war den verschiedenen Kohlarten gewidmet. Dieses Gemüse hat laut Sonder einen hohen Schwefelgehalt. Die Heilpraktikerin empfahl eine Verwendung als Kohlwickel zur Entzündungslinderung oder auch zur Behandlung von eiternden Wunden.

Zu dieser Pflanzenfamilie gehören das Weiß- und Rotkraut sowie der Wirsing. Rettich und auch Meerrettich wirken antibakteriell. Allerdings sei immer die Verträglichkeit zu prüfen. "Erfahrungen", so die Heilpraktikerin, "sind die Früchte des Lebens". Das zeige sich besonders bei der Verwendung von Heilkräutern.

Senfkörner seien selbst ein Heilmittel. "Was bei uns als Gewürz auf den Tisch kommt, hat noch viel mehr Einsatzmöglichkeiten", so Sonder. Senf könne bei Durchblutungsstörungen hilfreich sein und als Umschlag oder Fußbad angewendet werden. Weiteres Augenmerk lag an diesem Nachmittag auf der Zwiebel und dem Knoblauch. Die Zwiebel wirkt schleimlösend und kann auch mit Umschlägen bei Hals- und Ohrenproblemen angewendet werden. Knoblauch kann bei Entzündungen eingesetzt werden und wird als "Polizist" im Darm genutzt. Weiter wirkt dieses Gemüse zum Regulieren vom Blutdruck.

Die Heilkraft des heimischen Gemüses zeigte Roswitha Sonder weiter an der Petersilie auf, welche nach ihren Angaben gegen Frühjahrsmüdigkeit hilft, und am Lauch, der die Verdauung anregt. Auch die Rote Beete ist als Nahrungsmittel sehr heilsam, etwa bei Eisenmangel oder auch zur Unterstützung der Blutbildung. Mit viel Wissen und oft auch mit vielen Aufschrieben bespickt gingen die Teilnehmer der Heilkräuterführung durch das heimische Gemüse nach Hause.