Interessiert verfolgen die Vertreter der Rosenfelder Feuerwehr die Ausführungen zum Bedarfsplan in der Sitzung des Gemeinderats. Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Präsident des Landesverbands stellt im Gemeinderat den aktualisierten Bedarfsplan vor / Guter Fahrzeugbestand

Von Lorenz Hertle

Ein gutes Zeugnis stellt Frank Knödler, Präsident des Landesfeuerwehrverbands, der Rosenfelder Feuerwehr aus. Gleichwohl sieht er Verbesserungsbedarf in einigen Punkten.

Rosenfeld. Im Auftrag der Dienstleistungsfirma des Gemeindetags, gt-Service, hatte Knödler nach Gesprächen mit Vertretern der Stadtverwaltung und der Feuerwehr einen Feuerwehrbedarfsplan erstellt – eine Momentaufnahme des aktuellen Zustands mit Vorschlägen, wie die Einsatzbereitschaft zu verbessern ist.

Fünf Standorte ausreichend

Die Personalstärke in Rosenfeld und seinen Stadtteilen beurteilte der Leiter der Stuttgarter Feuerwehr unterm Strich als gut, wenn auch die Verfügbarkeit tagsüber zwischen 7 und 17 Uhr zu wünschen übrig lasse. Die meisten Punkte im Stadtgebiet lassen sich laut Knödlers Plan in fünf oder sechs Minuten erreichen. Davor haben die Feuerwehrleute fünf Minuten Zeit, das Gerätehaus zu erreichen und sich für einen Einsatz fertig zu machen. Nach Isingen und Täbingen gibt es längere Anfahrtzeiten.

Fünf Standorte hält Knödler aus feuerwehrtechnischer Sicht für ausreichend. Doch auf den Standort Nummer sechs, Bickelsberg, solle nicht verzichtet werden, findet er, da die dortige Abteilung kurzfristig Unterstützung leisten könne. Das deckt sich laut Bürgermeister Thomas Miller mit der derzeitigen Aufgabenverteilung, wonach Bickelsberg für Logistik und Wasserversorgung zuständig ist.

"Der Standort der Drehleiter ist in Rosenfeld goldrichtig", so Knödler. Die dortige Abteilung könne auch tagsüber sofort eine Gruppe stellen. Bei einer zweiten Gruppe würde es knapp, ähnlich in Täbingen.

Die Auswertung der Alarmierungsstatistik ergibt, dass 40 Prozent der Alarmierungen technischen Hilfeleistungen gelten und 23 Prozent Brandeinsätzen. Bei 27 Prozent der Alarmierungen hatten Brandmeldeanlagen ausgelöst – ein Wert, der laut Knödler noch zunehmen wird. Er riet dazu, in der Statistik zwischen Alarmierungen und Einsätzen zu unterscheiden, ebenso nach relevanten und nicht relevanten Einsätzen.

Knödler empfiehlt weiter, die Personalstruktur der Abteilungen, besonders in Rosenfeld und Täbingen zu verbessern und die Eintreffzeiten im südlichen Teil von Isingen im Auge zu behalten. Der Standort Bickelsberg solle ertüchtigt werden.

Auch die Feuerwehrgerätehäuser seien gegebenenfalls umzubauen, damit ein größeres Löschfahrzeug dort untergestellt werden kann. Aus eigener Erfahrung als Feuerwehrmann riet Knödler zu einer besseren Trennung der im Fachjargon "schwarz" und "weiß" genannten Bereiche, also zwischen der oft nach Bränden mit giftigem Rauch belasteten Einsatzmontur und der zivilen Kleidung. Auch solle die Löschwasserversorgung im Augen behalten werden.

Der Fahrzeugbestand ist laut Knödler in der Rosenfelder Wehr gut. Er riet dazu, mehr Mannschaftstransportwagen anzuschaffen, und stellte eine Liste auf, wann nach seiner Meinung Fahrzeuge ausgetauscht und Baumaßnahmen an Gerätehäusern begonnen werden sollten.

Allgemein ist es für den Verbandspräsidenten wichtig, Menschen für den ehrenamtlichen Dienst in der Feuerwehr zu motivieren.

Einen großen Dank sprach Miller an die Vertreter der Feuerwehr aus, welche die Grundlagen für den Bedarfsplan geliefert hatten. Dankesworte für die Wehr kamen auch namens des Gemeinderats von Luise Lohrmann und Klaus May.