Regelmäßig lernen zwölf bis 15 Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft Isingen Deutsch / Englisch als Hilfe

Von Lorenz Hertle

Rosenfeld-Isingen. Aufmerksam bei der Sache sind die Teilnehmer des Deutschkurses im Isinger Gemeindehaus: Syrer, Eriträer und Serben verfolgen die Ausführungen der Lehrerin Anne Rachow und beantworten ihre Fragen.

Diesmal geht es im Jugendraum um Adjektive und deren Steigerung. Anne Rachow verteilt Arbeitsblätter und nimmt mehrere Wörter mit den Kursteilnehmern durch, bis diese auch selbst deutsche Sätze bilden: "Ich kaufe einen Computer. Dieser ist genauso teuer wie ein Fernseher." Wenn die "Schüler" ratlose Gesichter machen, wechselt sie ins Englische – zu Beginn des Kurses Anfang Oktober noch häufiger, jetzt seltener.

Die pensionierte Lehrerin Anne Rachow unterrichtet mit ihrer Kollegin Ingrid Jensen-Bröse an fünf Vormittagen und zwei Nachmittagen jeweils eine Doppelstunde lang die Flüchtlinge – Jensen-Bröse auch in Rosenfeld. Von dort kommt ein syrisches Ehepaar eigens nach Isingen, weil ihm der Unterricht laut Rachow nicht ausreicht.

Regelmäßig nehmen zwischen zwölf und 15 Personen am Deutschkurs im Isinger Gemeindehaus teil. Die Kinder der Flüchtlingsfamilien sollen sich in Kindergarten und Grundschule integrieren; andere Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft in Isingen haben laut Rachow kein Interesse. Diejenigen, die mitmachten, seien aber sehr motiviert. Sie machten Fortschritte im Verstehen und in der Anwendung der deutschen Sprache.

"Zwei Ingenieure sind dabei, und ein junger Mann will eine Ausbildung als Mechatroniker beginnen", erzählt die Lehrerin. Ihnen wollen sie und ihre Kollegin dazu verhelfen, sich in der Sprache zurechtzufinden als Grundlage zur Integration. Einigen Kursteilnehmern ist es nach eigenen Worten wichtig, Kontakt zu deutschen Bürgern zu bekommen, damit sie die im Sprachkurs erworbenen Kenntnisse auch anwenden und mehr Sicherheit im Deutschen erhalten.