Zum Nachdenken regt Filmemacher Bernd Umbreit beim offenen Abend in Brittheim an, wo er seinen Film "Zeit die mir noch bleibt" vorführt und erläutert. Foto: May Foto: Schwarzwälder-Bote

Produzent Bernd Umbreit beim Offenen Abend in Brittheim

Rosenfeld-Brittheim (may). Filmemacher Bernd Umbreit hat seinen Film "Zeit, die mir noch bleibt" beim offenen Abend der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden auf dem Kleinen Heuberg vorgestellt.

Bernd Umbreit betreibt mit seiner Frau Heidi seit 1984 ein Filmstudio. Im Mittelpunkt seiner 60 Filme stehen Dokumentationen über Menschen. Er beschäftigt sich mit dem Thema Suizid.

Der Film "Zeit, die mir noch bleibt" ist mit dem Deutschen Kamerapreis 2006 in der Kategorie Reportage ausgezeichnet worden. In Absprache mit der Thoraxklinik in Heidelberg nimmt er Kontakt mit einem Patienten auf, der Lungenkrebs hat. Der Filmemacher begleitet ihn über ein Jahr lang, zeigt Untersuchungen und Operation. Markus H. lehnt zunächst eine Strahlungstherapie ab, sein Zustand verschlechtert sich.

Sehr emotional und bewegend sind die letzten Kontakte mit seiner geschiedenen Frau und seinen drei Söhnen. Auch die Geschwister und die Eltern kommen vor seinem Tod an das Krankenbett. Die Mutter begleitet ihn in den letzten Minuten seines Lebens.

Im Bürgerhaus herrschte absolute Stille während des Films. Umbreit erzählte, wie das von Markus H. selbst gezeichnete Grabmal erstellt wurde im festen Glauben an die Auferstehung. Ein Unternehmer spendete das Grabmal, als er die bewegende Geschichte erfuhr. Bernd Umbreit sagt, viele Menschen hätten durch diesen Film ihr Leben verändert und Familienstreitigkeiten aus der Welt geschafft. Im Frühjahr wird der Film "Das andere Dorf" erscheinen, in dem sich Umbreit dem Leben von Taubblinden widmet.

Pfarrer Sven Wegner-Denk führte durch den Abend, den Rolf Hölle vorbereitet hatte. Bernd Umbreit erhielt ein Geschenk. Ein Dank galt auch den Musikern rund um Pfarrer Hans-Michael Barfuss, welche mit Kirchenliedern die Veranstaltung umrahmten.