Stellvertretender Leiter des Progymnasiums Rosenfeld ist Christian Breithaupt (47) seit 2009. In Kürze folgt er Schulleiter Volker Seibel im Amt nach. Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder-Bote

Christian Breithaupt übernimmt die Leitung des Progymnasiums Rosenfeld / Nach Studium Reise in den Himalaya

Von Lorenz Hertle

Rosenfeld. Sein Beruf macht Christian Breithaupt Spaß, auch wenn er nicht vorgehabt hat, Lehrer zu werden: Der 47-Jährige unterrichtet Biologie und Geografie am Progymnasium, ist stellvertretender Schulleiter – und wird nun die Leitung der Schule übernehmen.

Breithaupt schätzt an seinem Beruf als Lehrer besonders den Kontakt mit Kindern und Jugendlichen. Eine etwas andere Sichtweise auf die Schule geben ihm seine beiden Kinder: Der Sohn ist in Klasse 5, die Tochter in der Grundschule. Am Progymnasium in Rosenfeld zu unterrichten, bereitet ihm "großes Vergnügen", auch dank der engagierten Kollegen und Eltern, wegen des rührigen Fördervereins und des Schulträgers, der Stadt. Diese Schulform hat nach seiner Ansicht Zukunft. Das Progymnasium sei auf der Höhe der Zeit: Die NWT-Schüler (Naturwissenschaft und Technik) bauen kleine Roboter.

In der Freizeit spielt Breithaupt Geige oder singt im Chor, arbeitet im Garten in Balingen, wandert oder übt sich in Karate. Sein Wunsch: "Es soll so ruhig und entspannt wie bisher weiterlaufen."

"Ich bin ein 68er", sagt Breithaupt. 1968 ist er geboren, in Gutach aufgewachsen. Dem Abitur am Robert-Gerwig-Gymnasium in Hausach folgten 20 Monate im Zivildienst als Rettungssanitäter beim Roten Kreuz. Danach studierte er an der Universität Freiburg Biologie und Geografie. "Die beiden Fächer haben mich fasziniert", erzählt er: "Weil diese Kombination nur im Lehramtsstudium möglich war, habe ich eben auf Lehramt studiert." Biologie, so Breithaupt, gehe sehr ins Detail und habe eine Sichtweise wie durch ein Mikroskop, während sich Geografie eher durch einen "Satellitenblick" auszeichne. Damals sah er sich als "Grenzgänger" und wählte "Heilpflanzen in der tibetischen Medizin" als Thema seiner Arbeit zum ersten Staatsexamen. Er reiste zuvor mit tibetischen Ärzten durch den Himalaya und sammelte seltene Pflanzen. Wieder zuhause, absolvierte er von 1996 bis 1998 das Referendariat am Seminar Rottweil und war am Fürstenberg-Gymnasium Donaueschingen und am Gymnasium Balingen tätig. Dem folgte das zweite Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien.

Als Krankheitsvertreter für einen Kollegen begann Breithaupt seine Tätigkeit am Progymnasium 1998 und wurde zwei Jahre später verbeamtet. Bis 2005 war er Verbindungslehrer, war bis 2006 teilweise ans Gymnasium Balingen abgeordnet und übernahm immer mehr Aufgaben in der Schulentwicklung, bis er 2009 stellvertretender Schulleiter wurde. Als das erste Kind geboren wurde, entschied sich Breithaupt für Rosenfeld als Arbeitsort.

Auf seine Initiative geht die Gründung der Astronomie-AG zurück. 2002 wurde vom Team der Sternwarte Zollern-Alb die Anregung ans Progymnasium herangetragen, dass die Schüler Funkkontakt mit der Besatzung der internationalen Raumstation ISS aufnehmen könnten. "Der Vorlauf ging ein Jahr lang", erinnert sich Breithaupt. Es mussten Fragen an die Astronauten formuliert, ins Englische übersetzt und dann an die Nasa geschickt werden. Der Funkkontakt mit Hilfe der Ausrüstung eines Binsdorfer Funkamateurs war nur zu einer bestimmten Zeit möglich, als die ISS Rosenfeld überflog. "Das gab uns so viel Motivation", schwärmt Breithaupt noch heute. Zwar hat er die Betreuung der Arbeitsgemeinschaft abgegeben, aber sie existiert bis heute.