Der abgedeckte Brunnen im Gebiet Turmstraße muss zugänglich bleiben. Archiv-Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Aufstellungsbeschluss für Turmstraße geplant

Rosenfeld-Brittheim (lh). Sechs oder sieben Grundstücke? Diese Frage ist noch nicht abschließend beantwortet für den Bebauungsplan "Turmstraße" in Brittheim, über den der Rosenfelder Gemeinderat am Donnerstag, 22. Juni, befinden soll.

Mehrere marode Häuser und Schuppen bei der Brittheimer Kirche sind abgebrochen worden. An ihrer Stelle werden neue Wohnhäuser errichtet als Beitrag zur Belebung der Ortsmitte.

Der Brittheimer Ortschaftsrat und der Rosenfelder Gemeinderat hatten sich mit der Frage befasst, welche der beiden Planvarianten weiter verfolgt werden soll. Variante 1 enthält sechs Baugrundstücke. Allerdings wären die beiden östlich gelegenen Parzellen nur über eine relativ lange Zufahrt von der Hauptstraße her zu erreichen.

Bei Variante 2 kommt ein siebtes Grundstück hinzu. Hierfür müsste von der Turmstraße aus eine Stichstraße samt Abstellplatz für Abfallbehälter gebaut werden. Der Ortschaftsrat hatte sich im Dezember 2016 für eine Variante 2a ausgesprochen, bei der das zusätzliche Baugrundstück anders vermessen würde. Doch das dafür nötige Tauschverfahren ist noch nicht abgeschlossen: Die Stadt Rosenfeld tauscht ein Grundstück ohne Lasten ein und erwartet im Gegenzug ein ebenfalls lastenfreies Areal.

Ein Quadratmeter Bauplatz käme bei einer Entscheidung für die Variante 1 günstiger als für 2a.

In dem geplanten "allgemeinen Wohngebiet" wären laut den Vorgaben des Bebauungsplans neben Wohngebäuden auch der Versorgung dienende Läden, Schank- und Speisewirtschaften sowie nicht störende Handwerksbetriebe erlaubt, ebenso Anlagen für kirchliche, soziale, kulturelle, gesundheitliche und sportliche Zwecke.

Ausnahmsweise zulässig wären Beherbergungsbetriebe, sonstiges nicht störendes Gewerbe, Gartenbau und Tankstellen, unzulässig hingegen Vergnügungsstätten. Erlaubt ist die Verwendung von Regenwasser als Brauchwasser für Toilettenspülungen und Waschmaschinen.

Auf jedem Baugrundstück soll eine Zisterne eingebaut werden, damit möglichst wenig Niederschlagswasser die Kanalisation belastet. Gepflanzt werden sollen großkronige Laubbäume wie Spitzahorn, Hainbuche, Esche Vogelbeere, Winterlinde und Obstbäume.

Der Bebauungsplan Turmstraße soll als "Bebauungsplan der Innenentwicklung" im "beschleunigten Verfahren" durchgeführt werden. Das bedeutet: Auf Umweltprüfung und Umweltbericht wird verzichtet. Wie üblich liegen die Planunterlagen öffentlich aus, und die beteiligten Behörden und Institutionen werden angehört. Die Verwaltung schlägt dem Gemeinderat die Variante 1 vor.