Ab Mittwoch wird es ernst für die Sulgenerin Sandra Paruszewski bei der WM in Paris. Foto: Herzog

Ringen: Athletin des AV Sulgen geht in Paris in der Klasse bis 55kg auf die Matte.

Für Ringeramazone Sandra Paruszewski vom Regionalligisten AV Sulgen wird es am Mittwoch, 23. August, ernst. Dann greift sie bei den Weltmeisterschaften der Frauen in Paris ins Wettkampfgeschehen ein.

Ihren ersten Kampf wird sie allerdings bereits am heutigen Dienstag austragen. Nicht auf der Matte, sondern auf der Waage. Der digitale Zeiger darf die 55,0kg keinen Millimeter überschreiten. Bisher war das "Gewichtmachen" für die kleine Blondine mit dem großen Kämpferherz kein Problem. Gelegenheit zum Schwitzen gab es für die Sulgenerin in den vergangenen Wochen genügend.

Neben regelmäßigem Training am Olympiastützpunkt in Freiburg, verschiedenen Ringerklubs in der Ortenau und beim Heimatverein AV Sulgen absolvierte sie einen zehntägigen Vorbereitungslehrgang in Kiew in der Ukraine. Bei dieser Trainingsmaßnahme, bei der auch Top-Athletinnen aus Ungarn, Aserbaidschan und der Ukraine teilnahmen, verpasste Bundestrainer Patrick Loes ihr und den anderen Nationalmannschaftskolleginnen den sogenannten "Feinschliff".

Zum anderen absolvierte Sandra Paruszewski am vergangenen Wochenende mit den Aktiven des Regionalligisten ein zweitägiges Trainingslager in Sulgen mit dem AV Hardt und dem RSV Schuttertal. Somit reist die 24-jährige Betriebswirtschaftslehre-Studentin bestens vorbereitet und zuversichtlich in die Stadt an der Seine und des Eifelturms.

Allerdings schwant ihr beim Blick in die Teilnehmerinnenliste Schlimmes. Insgesamt haben 25 Athletinnen für die 55 kg Klasse gemeldet. Darunter die amtierende Europameisterin Biliyana Dubova aus Bulgarien, die sie bei den Polen Open jüngst mit 2:0 besiegte und die Bronzemedaille gewann.

Weitere hochkarätige Ringerinnen aus dem früheren Ostblock tummeln sich ebenso wie starke Athletinnen aus Kanada, Japan und den USA. Die Wahl-Gengenbacherin benötigt somit nicht nur eine ausgezeichnete Tagesform, sondern auch einiges Losglück, damit der Weltmeisterschafts-Debütkampf nicht gleich der letzte ist. Sollte Paruszewski ihre Auftaktbegegnung verlieren, muss sie ihrer Bezwingerin die Daumen drücken, dass diese ins Finale kommt.

Nur dann kann die Sulgenerin wieder ins Turniergeschehen eingreifen und über die Hoffnungsrunden maximal um die Bronzemedaille kämpfen. Unabhängig von der Endplatzierung bei den Welttitelkämpfen wird der Powerfrau beim Gartenfest des AV Sulgen am 26./27. August ein feierlicher Empfang bereitet.

Neben Sandra Paruszewski geht auch der Mühlenbacher Florian Neumaier, der in der Mannschaftsrunde für den KSV Tennenbronn das Trikot überstreift, in Paris bis 75kg griechisch-römisch an den Start.