Michael Jung und "fischerChelsea" feierten am Sonntag ihren ersten großen Sieg auf den Immenhöfen. Foto: Müler

Reiten: Olympiasieger Jung triumphiert abschließend beim Großen Preis der Immenhöfe knapp vor Lars Nieberg.

Den abschließenden Höhepunkt beim Fest der Pferde entschied der Mehrfach-Olympiasieger Michael Jung vor einer großen Kulisse für sich. Der Weltklasse-Vielseitigkeitsreiter setzte sich knapp beim Großen Preis der Immenhöfe durch.

Dabei nahm das Fest der Pferde bereits mit dem hochklassigen Großen Preis des Quellenlandes Schwarzwald-Baar am Freitag (wir haben berichtet) so richtig an Fahrt auf.

Der Samstag stand im Zeichen weiterer Springprüfungen, darunter war die zweite Qualifikation zum BW-Hallenbank Championat. Nur vier der 49 gestarteten Paare schafften den anspruchsvollen Kurs fehlerfrei. Vor vollen Zuschauerplätzen gewann unter großem Applaus Elisabeth Meyer vom RA SV Leingarten.

Unter Flutlicht ging es dann um ein Auto des Autohauses Schuler beim Preis der Sparkasse Schwarzwald-Baar. 38 Starter waren bereits am Nachmittag in die internationale Springprüfung CSI2** mit Siegerrunde gestartet. Die 15 besten Paare durften am Abend noch einmal über den Stechparcours.

Hier war Jörg Oppermann, Sieger im Großen Preis der Immenhöfe in 2009 und 2011, mit "Che Guevera" nicht zu schlagen. Er sicherte sich souverän die Auto-Prämie.

Dazwischen hatten aber auch die regionalen Reiter die Chance auf die kostenlose Nutzung eines Gefährts. Wie schon im vergangenen Jahr konnte Nadine Bauer (RC Gustav Bauer Neudingen) ihren Vorjahreserfolg wiederholen.

Am Sonntag liefen dann zunächst die Entscheidungen bei den einzelnen Touren. Die mittlere Tour ging an Marian Müller (RC Hofgut Albführen).

43 Paare trugen sich dann in die Starterliste beim Großen Preis der Immenhöfe ein. Ausgeschrieben als CSI2**-Prüfung mit Stechen kamen nur die fehlerfreien Ritte in den zweiten und finalen Umlauf. Lediglich sechs Nuller im Normalumlauf sprachen für den anspruchsvollen Parcours.

Im Stechen legte Timo Beck (Legelshurst) mit dem ersten Nullfehlerritt vor – der erst 22-jährige Tobias Schwarz vom RFSV Kenzingen konterte mit einer noch schnelleren Zeit. Der zweifache Olympiasieger Michael Jung ("fischerChelsea", RSG Altheim) setzte dann die neue Bestmarke. Lokalmatador Niklas Krieg vom RuF Donaueschingen unterlief ein Fehler im Stechen. Die Französin Nathalie Nack hatte ebenso einen Abwurf. Doppel-Mannschaftsolympiasieger Lars Nieberg verpasste auf "Nabab de Revel" die Zeit von Michael Jung um den Hauch von 0,6 Sekunden und musste sich knapp geschlagen geben.

Turnier-Spiltter

Fest der Pferde

Verschlossene Türen

Dieses Mal blieb das Wohnmobil in der Ausstellung des Autohauses Südstern verschlossen. In den vergangenen Jahren hatte es doch der eine oder andere Besucher für einen "Alltagstest" genutzt.

 Der Star

Unbestritten war das erst vier Monate alte Shetty-Pony der Publikumsliebling auf den Immenhöfen. Hören tut es auf den Namen "Stöpsel".

Glück im Unglück

Steffen Würth nahm es mit Humor, als er sich am Showabend beim Geschicklichkeitsparcours nach einem Stolperer der Länge nach in den Sand gelegt hatte. "Alles halb so schlimm, zum Glück lagen da keine Pferdeäpfel."

Der "Herr der Bürste"

Er war der "Herr der Bürste", der Mitarbeiter von Hippo Performance, der in jeder Pause zwischen den einzelnen Springen die erstmalig installierte LED-Bande mit einer Handbürste vom Sand befreite.

Starke Geschwister

"Schwesternzeit" in der Regio-Tour: Mit Nina und Laura Lange, beide RSG Riedwiese Fischbach, sowie Selina und Nadine Bauer vom RC Gustav Bauer gingen gleich zwei Schwesternpaare ins Rennen.

Partys

Neben dem Sport kam auch das Feiern nicht zu kurz. Einige Partys stiegen über die vier Turniertage, die auch die Reiter nicht auslassen wollten. "Die schwierigsten Parcours sind die, welche man bei den Partys dreht", lachte ein Teilnehmer.

Laue Sommernacht

Der Samstagabend wurde zur gewünschten lauen Sommernacht. Einige Besucher waren dann auch tatsächlich schlafenderweise am Sonntagmorgen bei der Cafeteria ausgemacht worden, während sich die ersten Reit-Fans schon beim Frühstück auf einen spannenden Finaltag freuten.

Bauer wiederholt Kunststück

Neudingerin fährt erneut ein Jahr lang umsonst Auto

Neben den absoluten Spitzensportlern gingen auch die regionalen Reiter in ihre Springprüfungen. Glanzvoller Höhepunkt war am Samstagnachmittag das L-Springen mit Stechen. Dabei ging es im Donau-Cup um die Nutzung eines Autos für ein Jahr.

In einem A- sowie einem L-Springen galt es, sich für ein weiteres L-Springen mit Stechen zu qualifizieren. Die 20 besten Paare setzten sich dann am Samstag vor großem Volk in Szene. Zehn davon schafften es in das abschließende Stechen. Hier ritt Nadine Bauer vom RC Gustav Bauer auf ihrer "Qualite da la" vie den schnellsten Nuller.

Dieser Nuller war für die Amazone etwas ganz Besonderes. Denn schon im vergangenen Jahr hatte sich die 19-Jährige aus Neudingen das Auto gesichert, fuhr damit ein Jahr lang durch den Schwarzwald-Baar-Kreis. Nun wiederholte sie ihren Vorjahressieg. Dabei hatte sie sich als Titelverteidigerin kein bisschen unter Druck gesetzt. "Aber nervös war ich schon etwas", gab sie später zu.

Auch ihre ältere Schwester Selina war am Start. Sie schaffte es allerdings nicht ins Stechen – wird aber sicherlich auch die eine oder andere Runde mit dem Wagen von Nadine drehen dürfen.