Verdienten Applaus nimmt die Jugendkapelle des MV Ratshausen in Empfang. Foto: Seeburger Foto: Schwarzwälder-Bote

28. Adventskonzert des Musikvereins sorgt für vollbesetzte Plettenberghalle / Zwischen weitem Alpenland und trostloser Taiga

Von Siegfried Seeburger

Ratshausen. Das 28. Adventskonzert des Musikvereins Ratshausen war ein großes musikalisches Ereignis. Die Plettenberghalle war dabei vollbesetzt.

Den musikalischen Reigen eröffnete die Jugendkapelle des Musikvereins unter der Leitung von Nina Späth. Bei "Just Dance" blieb bei den Konzertbesuchern kein Fuß ruhig. Das kleine Nachwuchs-Ensemble präsentierte anschließend Musik über Könige und Burgen: Vier Soloflöten verstärkten dabei die Reihen der Jugendkapelle.

Mit seinem neuen Dirigenten Heinrich Kirmeier glänzte der Männerchor des Liederkranzes beim vierstimmigen Chor "Abendrot" von Franz Schubert und bei der russischen Volksweise "Lied der Verbannten". Der Solist Peter Koch betonte mit eindrucksvoller Stimme die trostlose Weite der Taiga und das hoffnungslose Dasein der dorthin verbannten Menschen.Alpenländisch klang es bei "Weit, weit weg“ von Hubert von Goisern. Mit den "Irischen Segenswünschen" von Markus Pytik verabschiedete sich das Chor-Ensemble.

Der Musikverein Dettingen unter Leitung von Volker Wälde setzte nach einer längeren Unterbrechung dann kraftvoll das Programm fort. Mit Themen aus "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss brachte das stark besetzte Blasorchester der Gäste die Plettenberghalle fast zum Beben. Bei dem Stück "Domi Adventus" von Alexander Pfluger sind die facettenreichen Stilelemente musikalisch gekonnt in wechselnde Stimmungen und Bilder des Seefahrers Abel Tasman übergegangen. Insgesamt bereicherte der Musikverein Dettingen mit hervorragenden Beiträge das gut zusammengestellte Programm.

Mit der "Jubiläumsfanfare" von Kees Vlak präsentierte der Musikverein Ratshausen unter Leitung von Hans-Peter Klaiber seine hohe musikalische Klasse: mal frisch und forsch, dann leicht und verspielt, um würdig aber kraftvoll, fast überschäumend in Jubel auszubrechen.

Ein feines Gespür für unterschiedliche Eindrücke bewiesen die Aktiven aus Ratshausen bei dem Stück "Panta Rhei" von Markus Götz. Wie ein Bildband setzt die Komposition ihre musikalischen Akzente: ein Rinnsal wird zum Fluss, ein verschlafenes Dorf richtet den Blick in die Zukunft, eine Vielzahl von rasch wechselnden Eindrücken begleiten das Ganze.

Als musikalische "Promenadenmischung" verlangte "Crossbreed" von Thiemo Kraas vom Publikum dann viel Fantasie, denn das Orchester zeichnete mit einem musikalischen Cross-over eine Vielzahl musikalischer Überschneidungen. Beim Medley "Rocky Highlights" stand der Kampf zweier ungleicher Champions im Mittelpunkt: der Schwächere gewinnt und wird musikalisch überschwänglich gefeiert. Das besondere Flair eines Open-Air-Konzerts am Bodensee brachte der Musikverein Ratshausen zum Abschluss des musikalischen Events gekonnt in die Plettenberghalle.