Bürgermeister Johann Widmaier steckte Siegfried Schmid die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg an. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Stimmung beim Sportverein Rangendingen trotz sportlicher Flaute bestens / Trainer und Betreuer dringend gesucht

Von Roland Beiter

Rangendingen. Sportlich hätte es beim Sportverein Rangendingen (SVR) besser laufen können – die Stimmung im Verein ist dennoch blendend, so lautete die Bilanz der jüngsten Hauptversammlung, in der Siegfried Schmid zudem die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg erhielt.

Mit den beiden Liedern "Turner, auf zum Streite" und "Wenn Schwarz und Weiß nach auswärts ziehn" eröffnete der Sportverein Rangendingen seine jüngste Hauptversammlung im Sportheim.

Als Trainer Alexander Eberhard bei den Planungen für die neue Saison davon sprach, dass "in der Bezirksliga auch Fußball gespielt wird", war das nicht ein Zeichen von Resignation, sondern ein offener Blick auf die Realität. Die erste Mannschaft des SVR steht zu Beginn der Rückrunde mit nur zwei Punkten abgeschlagen am Tabellenende der Landesliga.

Gleichzeitig war in der gesamten Versammlung, angefangen vom Sport-Vorsitzenden Manfred Haug über Spielleiter Johann Gunesch, Abteilungsleiter Peter Gress bis hin zum Spielertrainer ein großer Rückhalt und die Unterstützung für das junge Team zu spüren, das von den Verantwortlichen gerne als komplette Mannschaft im Verein gehalten werden möchte – auch für die Bezirksligarunde.

Es gehe "nicht nur um Sieg und Niederlage", betonten Haug und Eberhard. Die Kameradschaft in der Mannschaft sei genial.

Die jüngeren Jugendteams haben viel Zulauf

Ob der Verein im kommenden Jahr wieder eine A-Jugend wird stellen können, ist wegen der dünnen Spielerdecke fraglich. Doch dafür boomt der Zulauf in den jüngeren Jugendteams so sehr, dass der SVR händeringend nach Trainern und Betreuern sucht. "Wenn wir keine zusätzlichen Trainer finden, bremsen wir den Zulauf selber aus", richtete Manne Haug einen Appell zur Mithilfe an seine Fußballkollegen. 19 Jugendtrainer seien notwendig, zehn seien bisher für die nächste Saison bereit mitzuhelfen, berichtete Frank Stelzenmüller für den verhinderten Jugendleiter Gerd Kornibe.

Rund läuft es bei der Turnabteilung. Auch dort wuchs der Kinder- und Jugendbereich. 589 Mitglieder haben die Turner, 27 Übungsleiter leisten in den 16 Gruppen gute Arbeit, wie Abteilungsleiterin Teresa Gnant erläuterte. 62 Sportler zwischen sechs und 82 Jahren legten die Prüfungen zum Deutschen Sportabzeichen ab – eine Rekordbeteiligung.

In internen Schulungen seien die Übungsleiter fortgebildet worden, so Gnant. Dass mit Christine Parisi eine Sporttrainerin zu Verfügung stehe, eröffne für den SVR ganz neue Perspektiven in diesem Bereich. Der SVR hat im vergangenen Jahr wieder die 1000er-Marke geknackt und zählt aktuell 1040 Mitglieder. Damit zählt er zu den neun größten Sportvereinen im Landkreis. Auch baulich ist der SVR im vergangenen Jahr einen Schritt weiter gekommen. Man sei froh, dass die Hochwasser- und Sturmschäden mittlerweile alle in Eigenregie erledigt werden konnten, berichtete Haug. Die Modernisierung des Sportheims möchte der Verein weiter vorantreiben, um den Betrieb zu stärken und die Gaststätte für die Gäste sowie verschiedene Veranstaltungen attraktiver zu machen.

Die ehemalige Kegelbahn baut der SVR in diesem Jahr um, dort entsteht ein Sitzungsraum und ein Archiv. Und auch der viel frequentierte Spielplatz wird in diesem Jahr erneuert. Eine Unterstützung durch die Gemeinde sei selbstverständlich, sagte Bürgermeister Johann Widmaier.