Erneut beschäftigte die Verkehrssicherheit in der Haigerlocher Straße in Rangendingen den Gemeinderat. Dort sollen vermehrt Tempomessungen durchgeführt werden. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Viele Maßnahmen gegen Raser in der Haigerlocher Straße in Rangendingen geplant

Von Roland Beiter

Rangendingen.Aufgepasst! Es soll mehr Geschwindigkeitskontrollen mit mobilen Blitzgeräten in der Haigerlocher Straße in Rangendingen geben. Dies kündigte Bürgermeister Johann Widmaier am Montag in der Gemeinderatssitzung an.

Eigentlich hatte Widmaier geplant, das Thema Verkehrsberuhigung auf der L 410 erst unter dem Tagesordnungspunkt "Verschiedenes" zu behandeln. Als bei der Bürgerfragestunde dann ein Anlieger der Durchgangsstraße aber vom Gemeinderat forderte, etwas gegen die Raserei auf der Straße zu unternehmen, nahm Widmaier sofort konkret Stellung.

Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung an der L 410 seien in der Vergangenheit bereits mehrfach auch in Vorortterminen diskutiert worden, erinnerte Widmaier. Allerdings seien diesbezüglich der Gemeinde die Hände gebunden, da die Ortsdurchfahrt eine Landstraße sei und somit in die Zuständigkeit des Landes falle.

Zu der Forderung des Anliegers, eine Dauerrot-Ampel zu stationieren, entgegnete Widmaier, diese seien von anderen Kommunen wegen der erhöhten Unfallgefahr zum Teil bereits wieder abgebaut worden. Dass im Bereich der Haigerlocher Straße viel zu schnell gefahren werde, hätten die Geschwindigkeitsmessungen im vergangenen Jahr eindrücklich gezeigt, stimmte Widmaier dem Anlieger zu. Er gab zu bedenken, dass eine echte Geschwindigkeitsreduzierung nur über häufigere Geschwindigkeitskontrollen zu erreichen sei.

Deswegen sei auch beabsichtigt, die Blitzhäufigkeit an verschiedenen Stellen in der Haigerlocher Straße zu erhöhen – bei Tag und sogar in der Nacht. Außerdem hätte die Gemeinde zwei Tempomessgeräte mit Anzeige der gefahrenen Geschwindigkeit bestellt, die an den Ortseingängen aufgestellt werden sollen.

Eine weitere Maßnahme, um den Verkehr bereits kurz nach dem Außenbereich einzubremsen, stellten die geplanten Kreisverkehre dar. Allerdings könne die Gemeinde hier nicht alleine entscheiden, sondern sei von der Entscheidung des Landes als Träger der Landstraße angewiesen.

Topografie bereitet Schwierigkeiten

Wie Widmaier andeutete, gibt es für einen Bau des Kreisverkehrs am Ortseingang Haigerloch wegen der Topografie Schwierigkeiten. Sollte der Kreisel nicht gebaut werden können, beabsichtige die Gemeinde, einen stationären Blitzer aufzustellen. Der Plan zum Bau des zweiten Kreisverkehrs beim Edeka-Markt liege bereits fertig in der Schublade. Widmaier informierte, dass am Mittwoch ein Gespräch mit dem Regierungspräsidium stattfindet, in dem verschiedene Punkte zur Verkehrssicherheit auf der L 410 auf der Tagesordnung stünden. Dies sind eine Abbiegespur an der Kreuzung nach Höfendorf und Bietenhausen, der Bau von zwei Kreisverkehren sowie die Verbreiterung der Gehwege in der Haigerlocher Straße.

Von Roland Beiter

Der Ton wird kritischer. Bereits zum zweiten Mal haben sich in Gemeinderatsitzungen Einwohner über die unzumutbare Situation an der Rangendinger Ortsdurchfahrt zu Wort gemeldet. Als Prellbock muss jedes Mal Bürgermeister Johann Widmaier herhalten, der hier wiederholt auf die Zuständigkeit des Landes verweisen muss. Initiativen aus dem Rangendinger Rathaus gab es genug. Allein, bei den Landesbehörden stoßen sie auf wenig Gehör. Die Rangendinger sind sauer auf die Landesverwaltung, denn sie erinnern sich an das Hinausschieben des Baus der Umgehungsstraße auf den Sankt-Nimmerleins-Tag, an die Herabstufung der Notwendigkeit zum Ausbau der desolaten Verbindungsstraße im Tal nach Grosselfingen und Balingen. Jetzt werden die Rangendinger genau darüber wachen, wie ernst die Straßenbehörde nun die neuesten Vorschläge der Rathausverwaltung nimmt.