Groß ist die Freude der Gäste, dass das Schützenhaus in Bietenhausen seit Samstag wieder geöffnet hat. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Schützengaststätte in Bietenhausen öffnet zum ersten Mal nach Brandanschlag wieder

Von Roland Beiter

Rangendingen-Bietenhausen. Endlich! Dieses Wort und die Freude über die Eröffnung war den Gästen am Samstag in der Schützengaststätte in Bietenhausen ins Gesicht geschrieben. Zum ersten Mal hatte der Schützenverein seine Gaststätte wieder geöffnet.

In der Vitrine in der Trennwand zwischen Küche und Schankraum stehen wie selbstverständlich die Schützenpokale. Und auch die Männer am Stammtisch saßen eigentlich da wie immer. Fast. Denn in der Zeit zwischen dem 23. Dezember 2013 und dem vergangenen Samstag liegt eine sehr bewegte Zeit für den Schützenverein Bietenhausen.

Vor gut eineinhalb Jahren war das Schützenhaus und vor allem die Schützengaststätte bei einem Brandanschlag schwer beschädigt worden. Der Betrieb im Schützenhaus musste eingestellt werden, das Training und damit verbunden auch ein großer Teil des Vereinslebens kam von einem Tag auf den anderen zum Erliegen. Doch nicht allein für den Schützenverein, auch für den gesamten Ort war der Brand in der Gaststätte ein herber Schlag. Schließlich war das Schützenhaus noch das einzig verbliebene Gasthaus im Ort und ein gesellschaftlicher Treffpunkt für die Ortschaft.

Der Verein richtete zwar bald im Feuerwehrhaus einen Schützenstammtisch ein, so dass wenigstens einmal die Woche, am Samstag, ein Treffpunkt im Ort möglich war. Der wurde meist von den Männern des Ortes auch gerne angenommen, doch die Atmosphäre des Raumes war eben die eines Versammlungsraums.

"Hier in der Schützengaststätte ist es halt schon gemütlicher als im Feuerwehrhaus", sagten die Gäste dann auch am ersten Öffnungstag ihrer Wirtschaft. Was nicht verwundert, da die Schützen mit ihrem Oberschützenmeister Holger Otto den Brand auch als Chance für eine Modernisierung der Gaststätte genutzt haben. Eine neue Decke, neue Lampen, kleinere Umgestaltungen – und schon wirkt der Raum moderner, heller und freundlicher.

Und dies, obwohl "noch einige kleinere Dinge fehlen", stellte Otto klar, "aber es funktioniert." Die Theke mit der Kühlanlage, die gesamte Elektrik, die Küche, die Toilette – alles ist wieder tipptopp hergerichtet. Vieles hatten die Schützen in der Gaststätte in Eigenarbeit geschafft und viele Arbeitsstunden geleistet. Auch alte Stammgäste wie Rangendingens Altbürgermeister und Ehrenmitglied der Schützen, Otto Wannenmacher, ließen es sich nicht nehmen, am ersten Öffnungstag gleich einmal bei den Kameraden vorbeizuschauen.

Doch noch sind die Bietenhausener nicht am Ziel. Auch die Schießhalle hat unter dem Brand gelitten und muss hergerichtet werden. "Wir haben ja noch echt Glück gehabt, dass es uns nicht schlimmer erwischt hat", sagt Holger Otto.

Dennoch sind noch etliche Arbeitseinsätze in der Halle notwendig, bis diese wieder für das Training und für Wettbewerbe oder gar Veranstaltungen genutzt werden kann. Da sie aber doch weitgehend intakt geblieben ist, hatten die Schützen dort ihre Utensilien gelagert, bis das Gasthaus fertig war. Eine Nutzung als Schießhalle war allerdings so lange nicht möglich gewesen.

Ein erster Schritt ist getan und der Verein kann wieder nach vorne schauen. Noch ein paar Wochen wird die Wirtschaft zwar nur am Samstag von 16 bis 19 Uhr geöffnet sein. Doch von 29. August an ist auch wieder am Sonntagmorgen zum Frühschoppen sowie am Dienstagabend offen.