Rangendinger Narren lassen sich von Blutsaugern nicht abhalten / Conchita Wurstsalat feiert Auferstehung

Von Roland Beiter

Rangendingen. Wenn das Rangendinger Rathaus ein Gruselschloss wird und sich der Schultes in einen "Schwarzen Graf" verwandelt, dann kann nur Fasnet sein.

Die versammelten Rangendinger Narren stürmten am Auselega den Amtssitz des Bürgermeisters und mussten feststellen: "Gemeindepolitik macht heute Pause, Vampire feiern eine Sause." Und das taten sie im Stil der "Rocky Horror Picture Show".

Es kam wies kommen musste: am Ende war der etwas um die Nase blasse "Graf Widmaier", Schultes zu Rangendingen, sein Amt los. Auch wenn die Hexen, Jägen und Hauburg-Musikanten bitter Blut lassen mussten. "Kommt rein, ihr Narren, lasst euch beissen. Die Party steigt heut‘ bei uns Weißen", wurden sie, in Anspielung auf die "Grünen" und die "Roten" im Vampir-Gemäuer willkommen geheißen.

Die konterten geschickt und verbannten das Rathaus-Team geschwind ins alte Trigema-Gebäude, denn "da ist viel Platz und kost‘ it viel", verkündete Jägen-Chef Hansi Schilling. Zwei Stellvertreter säßen nun an seinem Tisch, geeint in einer neuen Kooperation der Jägen und Mönchsgraben, stellte Ober-Mönchsgrabenhexe Florian Dieringer fest. Das Kooperieren, das hätten sie dem Schultes abgeguckt. Und: "was die Politik kann, das können die Narren schon lang".

Auch das Reporter-Team vom "Blättle-Team" um Lena Klaffschenkel hatte Vorschläge für die kommende Ausgabe: ein Parkhaus im alten Neukauf-Gemäuer, ein zweites Seniorenheim im Adler, dann könnten "sich die Alten gegenseitig besuchen". Düster sehe es im Bahnhofsviertel aus, wo die Abrissbirne warte. "Doch was kommt danach? Großraumdisco oder Wellness-Tempel? Das würde zum Schlammbad am Stausee passen", verkündete die Chefredakteurin unter dem Gejohle der Narren.

Drinnen im gruftigen Gemäuer wartete aber nicht der grausige Moder, stattdessen gab es hier flotte Vampir-Damen. "Der Lebenssaft, der spritzt in Massen", entpuppte sich als Sekt und Bügelbier und ließ das Herz der Narren erst richtig schlagen. Gemeinsam mit "Jürgen-Matze-Drews, dem König vom Stauseestrand", sangen die gekalkten Schönheiten, dass sie flögen "wie Vampire durch die Nacht". Und auch "Conchita-Wurstsalat" in Person von Hansi Schilling feierte noch einmal Auferstehung und riss das Publikum mit seiner Show mit.

Doch was wäre ein Grusel-Kabinett ohne die "Rocky-Horror-Picture-Show", der das ganze Hexen-, Teufel-, Vampire- und Alten-Spektakel im Rathaus-Verlies glich. Beim "Vampier-Flash-Mob" schließlich hingen alle vereint aneinander und tanzten den "Time Warp again" – bis zum bitteren Ende.