Land streicht Zuschuss / Bürgermeister sauer

Rangendingen-Höfendorf (bei). Der Bau der Mehrgenerationenräume der Gemeinde Rangendingen in Höfendorf steht nun plötzlich auf der Kippe. Das Ministerium für den ländlichen Raum hat den Zuschuss über 140 000 Euro gestrichen. Die Gemeinde ist entsetzt.

Das Regierungspräsidium hatte den Zuschuss priorisiert und angemeldet. Doch das Ministerium lehnte die Auszahlung nun ab. Als Begründung wurde genannt, dass Höfendorf bereits einen Kindergarten und ein Bürgerhaus habe, die für die Belange der kleinen Ortschaft ausreichend seien. Der sonst so ruhige Bürgermeister Johann Widmaier reagierte in der Sitzung des Gemeinderats ungewohnt sauer: "Dass ein Kindergarten und eine Krippe nicht dasselbe sind, ist im Ministerium anscheinend noch nicht angekommen." Auch der für 200 Personen ausgelegte Bürgersaal sei für kleinere Gruppen ungeeignet. Das Rangendinger Konzept passe "haarscharf" zu den Förderrichtlinien. Der Wunsch nach solchen Räumen sei aus der Bevölkerung gekommen. Den Zuschusses zu streichen, sei "alles andere als eine Stärkung des ländlichen Raums". Seinen Meinung habe er bereits dem Minister und den Abgeordneten geschrieben. Er habe noch "einen kleinen Funken Hoffnung" für das Projekt, wenn noch Geld aus anderen Projekten übrig sei. Außerdem benötige man dringend eine vorzeitige Baufreigabe. Denn mit dem Bau der Räume für die Kleinkindbetreuung im Erdgeschoss müsse zügig begonnen werden, da sonst der Zuschuss für dieses Vorhaben verfalle, so Widmaier. Man könne nicht im Erdgeschoss bauen, solange unklar ist, was in der Etage darüber entstehen soll. Nächste Woche ist Baustart, so Widmaier. Spätestens bis zur nächsten Ratssitzung müsse die Gemeinde deshalb wissen, "wohin die Reise geht".