Sie trainieren in Rangendingen regelmäßig für das Deutsche Sportabzeichen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Sportabzeichen: Leopold Schwenk und Hans Schaffroth betreuen Training auf dem Sportplatz

Auf dem Schulsportplatz in Rangendingen gehen die Sportler jetzt in den Endspurt. Noch an drei Mittwochabenden können sie dort für das Deutsche Sportabzeichen trainieren.

Rangendingen. Mathias Rapp hat sein Sportabzeichen für dieses Jahr schon sicher in der Tasche. "Gold", antwortet der ehemalige Leichtathlet auf die Frage, wie es denn gelaufen sei. Er starte in der Kategorie Ü50, und da bekomme die Teilnahme einen ganz neuen Ansporn, erzählt er. "Ich möchte mir auch ein bisschen beweisen, dass es noch geht."

Dass er an diesem Mittwoch am Weitsprunggraben steht, hat auch einen anderen Grund. Seine ganze Familie ist dieses Jahr beim Sportabzeichen dabei. Sein Sohn Steffen ist das erste Mal gekommen und hört sich jetzt gerne die Tipps des Vaters an. Dass immer wieder ganze Gruppen oder auch Familien sich gegenseitig für eine Teilnahme am Sportabzeichen begeistern, können die vier Übungsleiter des Sportvereins Hans Schaffroth, Leopold Schwenk, Anton Heck und Jakob Schenk nur bestätigen.

Leopold Schwenk rührt die Werbetrommel für das Sportabzeichen

Bei der Familie Bilger aus Bietenhausen war es die kleine Lela, die schließlich die ganze Familie zum Mitmachen animiert hat, erzählt deren Mutter Isabell Bilger. Jetzt hätten sie sogar Aussicht auf "Familiengold", erzählt sie lachend und nicht ganz ohne Stolz.

Das sei eine "Supersache", wenn gleich vier Sportler aus einer Familie mitmachten, freut sich Leopold Schwenk. Er ist der große Antreiber, und seiner Werbetrommel ist es zum großen Teil zu verdanken, dass das Sportabzeichen in Rangendingen seit ein paar Jahren geradezu einen Boom erlebt. "Die Begeisterung ist nach wie vor enorm", erzählt Schwenk. "Jedes Jahr sind es ein paar Sportler mehr." 55 hätten ihre Urkunden bereits sicher, zählt Kampfrichter Hans Schaffroth auf. "23 sind noch im Wettkampf". Und so könnte es am Ende mit 78 Teilnehmern wieder zu einem neuen Rekord reichen.

Schaffroth ist der ruhende Pol und als Chefprüfer Herr über die vielen Listen, in denen Zeiten und Weiten eingetragen werden müssen. Doch dieses Jahr musste er wegen einer Hüftoperation für einige Wochen eine Zwangspause einlegen. Erst seit zwei Wochen ist er wieder dabei und geht zur Vorsicht noch an Krücken.

Er weiß, wie wichtig es ist, dass das Betreuerteam anwesend ist: "Wenn wir da sind, entwickeln die Sportler einen ganz anderen Ehrgeiz", erklärt er. Seit Anfang Mai wird wöchentlich immer mittwochs auf dem Schulsportplatz trainiert. Bei Regenwetter wird auch mal in die Halle ausgewichen.

Noch drei Trainingseinheiten sind von den Übungsleitern eingeplant. Doch wenn es klemmt, weil beispielsweise ein Student oder ein Polizeianwärter noch kurzfristig das Sportabzeichen ablegen muss, legt Schaffroth auch mal eine Sonderschicht ein. "Mir gefällt das einfach, wenn hier oben am Schulsportplatz etwas läuft", freut er sich. Und dann spürt man förmlich, wie sein Sportlerherz bei so viel Engagement für das Sportabzeichen Freudensprünge macht.