Im Winter kommt am Ortseingang von Bietenhausen die Motorsäge zum Einsatz. Der Ahorn-Baum rechts soll fallen. Zwei kleinkronige Bäume werden dafür nachgepflanzt. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat: Gremium findet Kompromiss zu "leidigem Thema" / Anwohnerin meldet sich erneut zu Wort

Es war eine schwierige Entscheidung. Doch am Montag hat der Ortschaftsrat Bietenhausen einen Kompromiss zum "leidigen Thema" der beiden Ahornbäume am Ortseingang gefunden.

Rangendingen-Bietenhausen. Es sei ein Entschluss zum "Wohl der Anlieger", werde aber auch der Ökologie gerecht, kommentierte Ortsvorsteher Josef Pfister die Entscheidung. Eigentlich hatte der Rat bei der Ortsbesichtigung im September bereits das weitere Vorgehen festgezurrt. Am Montag nun sollte die damals vorgetragene Absichtserklärung in einen Beschluss gefasst werden.

"Kein Sündenfall"

Doch so einfach stellte sich dies nicht dar. Eine Anwohnerin meldete sich in der Sitzung noch einmal zu Wort und fragte nach, ob der Rat wirklich nur einen Baum fällen, den anderen aber stehen lassen wolle. Sie hatte sich bereits im vergangenen Jahr beschwert, dass das Laub und die Samen der Bäume die Pflege ihres eigenen Grundstücks erschwerten. Auch gab sie zu bedenken, dass eine Neupflanzung mit kleinkronigen Bäumen bei einem verbleibenden Baum kaum zur Geltung kommen könne. Siegbert Albus stimmte ihr sofort zu. Für ihn wäre das Fällen beider Bäume kein "Sündenfall", sondern vielmehr eine "optisch komplette und konsequente Lösung". Würde ein Baum stehen bleiben, wäre nur die Hälfte des Problems gelöst, fügte Albus hinzu.

Ortsvorsteher Josef Pfister gab für diesen Fall zu bedenken, dass es dann aber 30 Jahre dauern werde, bis wieder etwas auf dem Platz stehe. Er wollte weniger die Optik, sondern vielmehr auch die Bedeutung eines Baumes im Ökosystem in den Vordergrund rücken. Pfister sprach sich gegen eine Abholzung beider Bäume aus. Hans Schmid gab außerdem zu bedenken: "Wir wissen nicht, was wir mit dieser Entscheidung auslösen könnten."

Die Abstimmung zu dem Antrag, ob beide Bäume umgesägt werden sollen, endete mit drei zu drei Stimmen, also mit einem Patt. In der zweiten Abstimmung, in der über den ursprünglichen Plan mit dem Entfernen nur eines Baumes entschieden wurde, fand sich eine Mehrheit mit fünf zu zwei Stimmen. Dies wurde auch damit begründet, dass der Baum eine Sichtbehinderung auf die Landstraße sei.

Kleinkronige Bäume

Für den entfallenen Ahorn sollen zwei kleinkronige Bäume gepflanzt werden. Danach möchte der Rat sich die ganze Sache noch einmal anschauen und über ein eventuell weiteres Vorgehen entscheiden.