Dirigent Arno Hermann und die zweite Vorsitzende des Musikvereins, Uta Schoder, freuen sich auf das Musikprogramm beim Festkonzert. Gespielt wird von teilweise sehr alten Originalnoten. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Festkonzert zum 90. Jubiläum des Musikvereins Rangendingen erzählt Werdegang des Orchesters seit 1925

Von Roland Beiter

Rangendingen. 90 Jahre Vereinsgeschichte in ein Konzert gepackt – diese musikalische Zeitreise verspricht das Programm des Festkonzerts zum 90. Geburtstag des Musikvereins Rangendingen am Samstag, 25. April, in der Festhalle.

Das Konzertprogramm erzählt die musikalische Entwicklung des Musikvereins von dessen Anfängen als schmal besetzte Blaskapelle aus dem Jahr 1925 bis heute zum erfolgreichen und hochkarätigen Höchststufenorchester.

Die Geschichte, die das Orchester mit seiner Musik erzähle, sei gleichwohl spannend wie abwechslungsreich, erklärt Dirigent Arno Hermann, der beim Musikverein im Jubiläumsjahr den Taktstock hält. Dass 90 Jahre Musikverein auch gespickt sind mit zahllosen menschlichen Geschichten, davon erzählt passend zum Programm Siegfried Kuhn in seinen Anekdoten aus diesen bewegten 90 Jahren. Das Konzert sei auch eine Huldigung an fünf seiner Vorgänger, die beim Musikverein erfolgreich und über viele Jahre hinweg den Taktstock in den Händen gehalten haben, sagt Hermann.

In Absprache mit der musikalischen Vorsitzenden Annette Klaiß hat er das Konzertprogramm zusammengestellt. Um die Geschichte lebendig werden zu lassen, musste tief im Archiv gegraben werden, denn meist spielen die Musiker nach vergilbten Original-Partituren aus fast 100 Jahren. Einzige Ausnahme im Programm ist nur die Konzerteröffnung, die Festmusik "Sei uns gegrüßt" von Richard Wagner. Bei diesem Stück spielt das Orchester noch in der vollen Besetzung, was in den folgenden Stücken dann nicht immer so sein werde, erklärt der Dirigent. "Der Gruß ans Liebchen" von Johann Brussig ist dafür das beste Beispiel. In einer kleinen Besetzung mit nur einer Klarinetten-Stimme und Blech spielen die Musiker diesen Marsch, der beim ersten Konzert des Musikvereins 1925 unter Dirigent Max Weiger erklang.

Aus der Ära Heinrich Großkopf erklingt die "Mignonnette" von Josef Baumann. Analog zur wachsenden Instrumentierung werde die ständige Weiterentwicklung der Blaskapelle zum Orchester deutlich, erklärt Hermann. Unter Musikdirektor Arno Eichler spielte das Orchester den Konzertwalzer "Schwarzwaldsagen" von Franz Springer.

Den ersten Schritt in die Moderne machte der Verein mit Dirigent Ludwig Brenner. 18 Jahre hatte er das Orchester geformt und während dieser Zeit die Jugendarbeit vorangetrieben. Aus dieser Zeit wird die Ouvertüre zu "Orpheus in der Unterwelt" von Jacques Offenbach und das Medley "Musik of the Beatles" zu hören.

Dirigent freut sich über Engagement

Den Weg zum erfolgreichen Oberstufenorchester beschritten die Musiker mit Musikdirektor Josef Lohmüller, was die Programmmacher symbolisch mit den Stücken "Overture to a New Age" von Jan de Haan und "Armenische Tänze" von Alfred Reed zum Ausdruck bringen.

Seit 2011 leitet Arno Hermann das Große Blasorchester in Rangendingen und führt diese Tradition erfolgreich fort. Mit dem italienischen Volkslied "Finiculi-Finicula" in einer Variation als Rhapsodie schließt er den Kreis vom einfachen Blasmusiktitel zum großen Orchester-Werk. Den Musikern hätten die Vorbereitungen und Proben zu dieser Zeitreise großen Spaß bereit, freut sich der Dirigent über das Engagement seiner Truppe.

u Das Jubiläumskonzert des Musikvereins findet am 25. April in der Festhalle statt. Beginn ist um 19.30 Uhr.