Der Pokalschrank in Simon Beiters Zimmer ist schon gut gefüllt: In diesem Sommer hat er drei Goldmedaillen für seine Deutschen Meistertitel im Sommerbiathlon hinzugefügt. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Biathlon: Der 16-jährige Höfendorfer Simon Beiter hat im Sommer sportliche Erfolge erzielt

Auf leisen Sohlen hat Simon Beiter diesen Sommer sportlich ganz schön abgeräumt. Der 16-Jährige aus Höfendorf hat drei Deutsche Meisterschaften im Sommer-Biathlon gewonnen. Und das, obwohl er die drei Disziplinen erst vor gut zwei Jahren für sich entdeckt hat.

Rangendingen-Höfendorf. "Ich wollte mich einfach mehr bewegen, suchte einen Ausgleich zum statischen Schießen am Schießstand", erklärt Simon Beiter, wie er zu der noch eher unbekannten Sportart fand. Ihn begeistere die Kombination aus Laufen und Schießen so sehr, dass er die Disziplin mittlerweile sogar dem Schützensport am Schießstand vorzieht.

Dass Simon Beiter gut schießen kann, hat er schon oft bewiesen. Zum fünften Mal nahm der Jungschütze des Schützenvereins Höfendorf im Sommer an den Deutschen Schützenmeisterschaften in München Hochbrück teil. "Beim ersten Mal war er gerade elf", erzählt seine Mutter Claudia. "Da mussten wir sogar noch eine Sondergenehmigung einholen, dass er überhaupt antreten durfte." Beim Dreistellungskampf mit 572 Ringen und in der Disziplin 40 Schuss stehend mit 379 Ringen – zehn Ringe besser als im Vorjahr – reichte es in der Jugendklasse für einen guten Mittelfeldplatz.

Dabei hatte er für diese ehrenvolle Teilnahme kaum extra trainiert, wie er sagt. Was wohl auch daran lag, dass er sich mehr auf den Sommerbiathlon konzentrieren wollte, bei dem er nach nur kurzer Zeit schon ziemlich gut mitschießt.

Den richtigen Partner dafür fand er beim Sportschützenverein Starzach im benachbarten Wachendorf. Dort hat sich Sommerbiathlon etabliert und der Verein sich mittlerweile zu einem Zentrum für Biathleten aus umliegenden Vereinen entwickelt.

Doch Simon sei insofern eine Ausnahme, dass er als einziger aktiver Schießsportler zum Laufen und damit zum Biathlon fand. Das Schießen lernte Simon bei seinem Heimatverein in Höfendorf und bei seinem Vater Andreas Beiter. Und der sagt: "Normalerweise ist das gerade andersherum." Die meisten Biathleten kämen aus der Leichtathletik – wie übrigens auch Simons Trainer Dieter Wagner. Dessen Trainingsplan hat der "Youngster", wie man den Nachwuchsschützen in Wachendorf nennt, zwei Mal abgearbeitet, wie er erzählt.

Auch privat läuft Simon Beiter viel

Auch privat ist Simon mittlerweile viel am Laufen. Drei Mal in der Woche läuft er: teilweise Intervall-Strecken, aber auch Langstrecken bis zu 14 Kilometer. Denn letztlich entscheidet die Kondition und damit verbunden ein niedriger Atemrhythmus über den Erfolg eines Biathleten. Die kurze Zeitspanne beim "Anlauf" vom Gewehrstand bis zum Schießstand sei entscheidend, um genügend herunterzukommen und seinen Puls für einen sauberen Schuss zu beruhigen – egal ob im Schnee oder auf der Laufstrecke. "Man muss auch mit Puls eine ruhige Hand haben", weiß der junge Sportler. Sonst droht bei einem Fehlschuss, wie beim Winter-Biathlon, eine Strafrunde oder andere Sanktionen, die einem die Zeit verderben könnten.

Dass Simon Beiter beides drauf hat und mit seiner neuen Sportart auf der richtigen Spur ist, konnte er mit seinen beiden Goldmedaillen im Klein-Kaliber-Sprint sowie im KK-Massenstart in der Winterbiathlon-Arena in Altenberg in Sachsen beweisen. Mit der Goldmedaille in der Staffelwertung im Target-Sprint bei den Meisterschaften in München setzte er dem sogar noch eine Krone auf.

Eine Favoritin aus den drei Sportarten hat Simon nicht. "Ich möchte flexibel bleiben", sagt er. Und weiterhin ehrgeizig trainieren. Denn Simon Beiter hat einen Traum: "Das wäre schon super und ist auch ein Ziel, einmal bei den Europameisterschaften an den Start gehen zu können", erzählt er. Für die Jugend gibt es eine solche Meisterschaft bisher noch nicht. Doch hineinschnuppern durfte er schon mal, als er sich an der Qualifikation der Junioren beteiligte.