Eine Solaranlage soll auf das Dach der Schwimmhalle. Foto: Schau.Media/pixelio Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Zwei Millionen Euro aus den Rücklagen

Rangendingen (bei). Die gestiegene Steuerkraft der Gemeinde Rangendingen wird sich in den kommenden Jahren beim Finanzausgleich im Verwaltungshaushalt bemerkbar machen. Die Verwaltung stellte am Montag den neuen Haushalt im Gemeinderat vor.

Mit einer Steuerkraft von 1195 Euro pro Einwohner "nähern wir uns dem Landesdurchschnitt an", sagten Bürgermeister Johann Widmaier und Kämmerer Reinhard Stehle. Dieser Durchschnitt liegt bei 1343 Euro. Insgesamt wird der Gemeinde 2016 eine Steuerkraft von 6,1 Millionen Euro vorausgesagt. Damit ist die Finanzkraft von Rangendingen gegenüber 2015 noch einmal gestiegen.

Diese guten Zahlen werden sich 2018 über höhere Umlagen im Finanzausgleich negativ im Verwaltungshaushalt niederschlagen. Trotz der guten Prognose für das kommende Jahr rechnen die Finanzfachleute mit einer relativ geringen Zuführung aus dem Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt mit "nur 773 000 Euro". Im vergangenen Jahr lag diese Rate noch bei 1,2 Millionen Euro. Zurückzuführen sei dies auf höhere Unterhaltungsausgaben im Verwaltungshaushalt, so Stehle.

Die geringe Zuführung wiederum bedeutet, dass Rangendingen 2016 mit 2,04 Millionen Euro ziemlich tief in die Rücklagen greifen muss. Ihr Stand verringert sich damit zum Jahresende 2016 auf knappe 11 Millionen Euro.

Der Investitionshaushalt summiert sich auf 3,78 Millionen Euro. Die größten Einzelposten sind ein weiterer Innenausbau an der Schule mit 100 000 Euro, die Sanierung der WC-Anlagen der Festhalle mit 350 000 Euro, einer Solaranlage auf dem Dach der Schwimmhalle mit 96 000 Euro, das Landesanierungsprogramm westlicher Ortskern mit 550 000 Euro (Einnahmen 330 000 Euro), der Bau des Kreisverkehrs Neukauf/Netto und die Gehwegverbreiterung in der Haigerlocher Straße mit 586 000 Euro (Einnahmen 168 000 Euro), eine Sanierungsmaßnahme auf der Kläranlage mit 160 000 Euro, die Energiesanierung des Gemeindehauses mit 310 000 Euro (Einnahmen 255 000 Euro), 600 000 Euro Zuschuss an den Eigenbetrieb Wasserversorgung, 400 000 Euro für den Grundstückskauf (Einnahmen 400 000 Euro) und ein zinsloses Darlehen für den Schützenverein Höfendorf über 100 000 Euro.

Mit dem prognostizierten Jahresverlust von 100 000 Euro summieren sich die Verbindlichkeiten des Eigenbetriebs Wasserversorgung gegenüber der Gemeinde auf 500 000 Euro. Verbunden mit den Jahresdefiziten aus dem Erfolgsplan der letzten Jahre mache das eine baldige Anpassung des Wasserzinses "unausweichlich", wie Stehle sagte. Dagegen stellte er in Aussicht, dass die Abwassergebühren eventuell sinken.