Die fünfköpfige Schachmannschaft des Diasporahauses Bietenhausen freute sich zusammen mit Schulleiter Horst Rein über den tollen Erfolg bei den deutschen Meisterschaften in Pfullingen. Foto: Harrer Foto: Schwarzwälder-Bote

Diasporahaus: Schachteam aus Bietenhausen zeigt tolle Leistung bei Deutschen Meisterschaften in Pfullingen

Von Karlheinz Harrer

Glänzend geschlagen hat sich das Schachteam des Diasporahauses Bietenhausen bei den deutschen Meisterschaften.

Rangendingen-Bietenhausen. Die Wilhelm-Hauff-Realschule Pfullingen war Ausrichter der deutschen Schachmeisterschaften im Bereich "Gemeinschaftsschule, Realschule, Werkrealschule und Hauptschule". 26 Schulen aus ganz Deutschland hatten sich für das Großereignis qualifiziert. Das Diasporateam hatte sich als einzige Hauptschule durch seine Erfolge auf württembergischer Ebene die Teilnahme gesichert.

Ein "Top-20"-Resultat war das Ziel des fünfköpfigen Diasporahaus-Teams. Gespielt wurde drei Tage lang über neun Runden. In der ersten Runde spielte das Schachteam gegen die Regionalschule aus Burg in Mecklenburg-Vorpommern. Der überraschende Endstand war ein 3,5:0,5-Sieg für die Bietenhäuser Schachcracks. In der zweiten Runde kam es zum Schachvergleich mit der Realschule Tegernsee. Hier verlor das Team nach großer Gegenwehr knapp mit 1,5:2,5 Brettpunkten. Die Tegernseer erreichten in der Abschlusstabelle den zweiten Platz.

Nach der Mittagspause besuchte auch Schulleiter Horst Rein seine Schachgruppe. Er konnte mit Freude verfolgen, wie sie die Neulindenschule aus Ihringen und die St.-Mauritius-Schule aus Halle jeweils mit 4:0 besiegte. Durch diese Erfolge stand das Diasporateam nach dem ersten Tag im Ranking sensationell an fünfter Stelle, punktgleich mit dem Dritten.

Erkrankter Jan Herrmann will sein Team nicht im Stich lassen

I n der Nacht erkrankte Jan Herrmann. Trotzdem wollte er sein Team nicht im Stich lassen und spielte alle seine vier Partien. In den Schachpausen legte er sich in den Schulbus und erholte sich. Von den vier Partien am zweiten Wettkampftag gewann die Mannschaft nur eine und fiel im Ranking auf Platz 13 zurück. Zum letzten Spiel am Sonntagmorgen konnte Jan Herrmann aus Gesundheitsgründen nicht mehr antreten. Trotzdem kämpfte das deutlich geschwächte Team mit großer Bravour gegen die Berta-von-Suttner-Schule aus Walldorf in Hessen. Auf Brett 1 einigte sich Alexander König mit seiner Gegenspielerin auf ein Remis. Jean-Pierre Abrell siegte überraschend auf Brett 3 nach einer tadellosen Leistung. Domenico Hahn kämpfte beherzt, konnte aber die erwartete Niederlage nicht verhindern. So stand es nach drei Partien 1,5:1,5. So musste die noch laufende Partie von Tobias Albrecht auf Brett 2 das Match entscheiden. Albrecht kämpfte verbissen gegen seine bärenstarke Gegnerin. Ein Sieg von ihm hätte das Diasporahaus in der Endwertung in die "Top Ten" geführt. Kurz vor Ende ihrer Bedenkzeit setzte sie aber ihren Mattzug und sicherte dadurch ihrer Schule Platz fünf und einen Pokal.

Das Schachteam aus Bietenhausen hatte als kleine Schule für Erziehungshilfe den 16. Platz erreicht und damit zehn Realschulen hinter sich gelassen. Deshalb wurden alle Schüler auch von Schachleiter Karlheinz Harrer und Schulleiter Horst Rein in den höchsten Tönen für ihre Leistungen gelobt. Bei der Siegerehrung erhielten sie zu ihren Medaillen noch einen Pokal als beste Förderschule Deutschlands.

Die Gesamtbilanz der Schachtruppe: 36 Einzelspiele, 18 Siege, 5 Remis und 13 Niederlagen.