Olaf Scholz bei seiner Ankunft in Tel Aviv. Foto: AFP/MICHAEL KAPPELER

Seit mehr als zehn Tagen greift die islamistische Hamas im Gazastreifen Israel mit Raketen an. Nun muss sich auch der Bundeskanzler bei einem Besuch in Tel Aviv in Sicherheit bringen.

Wegen wiederholten Raketenalarms hat Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstag während seines Besuchs in Tel Aviv mehrmals einen Schutzraum der deutschen Botschaft aufsuchen müssen. Er habe sich dort jeweils wenige Minuten aufhalten müssen, hieß es aus seinem Umfeld. Im Zentrum der Stadt waren mehrere dumpfe Explosionen des Raketenabwehrsystems Iron Dome (Eisenkuppel) zu hören.

Scholz war am Nachmittag zu einem Solidaritätsbesuch in Israel gelandet. Neben Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kam er mit Präsident Izchak Herzog zusammen. Ein Treffen mit Benny Gantz, Minister im Kriegskabinett, war wegen des zweiten Raketenalarms unterbrochen worden.

Mindestens 199 Menschen verschleppt

Terroristen hatten am 7. Oktober im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas ein Massaker an israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Staatsgeschichte. Mehr als 1400 Menschen starben dabei und in den folgenden Tagen. Militante Palästinenser verschleppten an dem Tag mindestens 199 Menschen, darunter auch deutsche Staatsbürger. Israel reagierte mit Luftangriffen im Gazastreifen.

Tel Aviv gilt als verhältnismäßig sicher. Es kommt jedoch auch dort täglich mehrmals zu Raketenalarm. Auch während des Besuchs von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der vergangenen Woche heulten die Sirenen.