2020 kämpfen die besten Mountainbiker der Welt in Albstadt nicht um Weltcuppunkte sondern um WM-Medaillen. Foto: Single

Mountainbike: Welttitelkämpfe im olympischen Cross Country finden 2020 im Albstädter "Bullentäle" statt.

Riesengroße Freude bei den Mountainbike-Fans in Albstadt und in ganz Deutschland: Der Radsport-Weltverband UCI hat die Cross-Country-Weltmeisterschaften 2020 vom 25. bis zum 28. Juli nach Albstadt vergeben.

Mit dieser Entscheidung geht in drei Jahren eine lange Zeit des Wartens zu Ende. Bei der Vergabe der WM am Rande des Cyclo-Cross-Weltmeisterschaft in Luxemburg jubelte auch Albstadts Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, der mit einer Delegation nach Bieles gereist war. "Ich bin stolz und freue mich außerordentlich. Das ist die Krönung langjähriger Arbeit", sagte Konzelmann in einer ersten Reaktion. "Mein Dank gilt allen Beteiligten. Ich bin sicher, dass wir das organisatorisch bestens hinbekommen und überzeugt, dass dies auch einen großen Schub für gesamte Region bedeuten wird."

1995 wurden in Kirchzarten das bisher erste und einzige Mal in Deutschland die Weltmeister in der olympischen Cross-Country-Disziplin gekürt. Zwischen Kirchzarten 1995 und Albstadt 2020 wird also ein Vierteljahrhundert liegen. Je länger die WM 1995 entfernt war, desto größer wurde der Wunsch der deutschen Fans, dieses Groß-Ereignis endlich wieder einmal im eigenen Land erleben zu dürfen. Vor zwei Jahren hatte sich Albstadt für die Welttitelkämpfe 2016 beworben, damals aber gegen den starken Konkurrenten Nove Mesto na Morave (Tschechien) den Zuschlag knapp verpasst.

Umso größer die Freude bei den Beteiligten, dass es im zweiten Anlauf geklappt hat. Martin Wolf, Generalsekretär des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) kommentierte begeistert: "Wir freuen uns riesig. Albstadt mit dem Team um Stephan Salscheider ist für uns der ideale Ausrichter, um 25 Jahre nach der unglaublichen WM in Kirchzarten, dem Cross-Country-Sport einen neuen Popularitätsschub zu geben. Ich hoffe, dass das unserem erfolgreichen Nachwuchs zusätzliche Motivation geben wird." Gleichzeitig dachte Wolf aber auch an eine Altgediente: "Ich hoffe, wir sehen auch unsere Legende Sabine Spitz 2020 noch auf dem Bike. Für Sabine würde sich ja nach ihrer ersten WM-Teilnahme in Kirchzarten 1995 ein Kreis schließen."

Stephan Salscheider hat zehn Jahre auf das große Ziel hingearbeitet. 2005 nahm er mit seiner Agentur Skyder Sportpromotion im Verbund mit der RSG Zollern-Alb Albstadt die regionale Mountainbike-Begeisterung auf. Mit der erfolgreichen Ausrichtung der Deutschen Cross-Country-Meisterschaften lancierte er die Gonso-Albstadt-MTB-Classic. Damals hielt niemand für möglich, dass im Tailfinger "Bullentäle" eines Tages eine WM stattfinden würde.

Doch Salscheider wagte, größer zu denken, sprang mit seinem Unternehmen 2013 kurzfristig als Weltcup-Veranstalter in die Bresche als ein anderer deutscher Standort zurückgezogen hatte und etablierte Albstadt als Weltcup-Ort. "Wir haben über zehn Jahre an diesem großen Ziel gearbeitet und sind natürlich überglücklich, dass der Traum 2020 Wirklichkeit wird", so Salscheider . "Wir haben jetzt dreieinhalb Jahre Zeit, um die zweite Cross-Country-WM in Deutschland zu einem unvergesslichen Event zu machen und damit dem Sport einen weiteren Schub zu verleihen. Wichtige Schritte auf dem Weg dahin werden natürlich die Weltcup-Rennen sein, die bis dahin im ›Bullentäle‹ stattfinden."