Feierte den ersten Weltcupsieg ihrer Karriere: Yana Belomoina Foto: Junker

UCI Mountainbike Weltcup: Am letzten Anstieg zieht Belomoina davon. Deutsche mit Problemen. Mit Video

Ein derart packendes Finale haben die Zuschauer in Albstadt bei einem Frauen-Weltcup noch nicht erlebt. Maja Wloszczowska führte das Feld auf die letzte Runde. Nur 13 Sekunden dahinter: Yana Belomoina und Jolanda Neff.

Im Uphill im Bullentäle schloss Belomoina zu Wloszczowska auf und zog an der Polin vorbei. Doch die konterte postwendend. Neff hielt den Anschluss, doch die beiden anderen wussten, was ihnen von der stärksten Abfaherin im Feld blühen könnte. Am letzten Anstieg startete Belomoina die schließlich entscheidende Attacke, fuhr eine Lücke auf Wloszczowska heraus und krönte ihre fulminate Aufholjagd – sie war in der Einführungsrunde gestürzt – mit ihrem ersten Weltcupsieg. Am Ende hatte sie 16 Sekunden Vorsprung auf Wloszczowska, weitere sieben Sekunden dahinter erreichte Neff das Ziel. "Als ich zu Maja aufgeschlossen habe, spürte ich: heute ist alles möglich. Ich habe versucht am letzten Anstieg so viel wie möglich Vorsprung heraus zu holen", erklärte die WM-Dritte von 2015.

Zufrieden mit ihrer Vorstellung war auch die 24-jährige Schweizerin Neff. "Ich bin super happy mit dem dritten Platz. Im letzten Jahr konnte ich wegen Heuschnupfen nicht starten. Ich war schon mega froh, dass ich in Albstadt dabei sein konnte. Das Rennen in Albstadt gefällt mir sehr, die Strecke ist schön flowig. Außerdem ist es für mich fast ein Heimrennen."

Obwohl sie lange Zeit geführt hatte, konnte ihre Teamkolegin Wloszczowska mit ihrem Resultat gut leben. "Ich bin natürlich nicht zu 100 Prozent glücklich. Ich war auf den Sieg fokussiert. Platz zwei ist super, aber ich war in meiner Karriere schon so oft Zweite. Das Rennen war eine Runde zu lang für mich", so die Polin, die vor einer Woche gestürzt war und in Albstadt wegen einer Handgelenksverletzung in den Abfahrten etwas das Gas herausnahm, außer plagte sie in der vorletzten Runde ein Krampf im Oberschenkel.

Die deutsche Fahrerinnen, die eine Woche zuvor beim Weltcup-Auftakt im tschechischen Nove Mesto noch mit drei Top-Ten-Plätzen geglänzt hatten, taten sich schwer. Die Schwarzwälderin Sabine Spitz führte das Feld in der Einführungsrunde zwar an, fiel dann aber weit zurück. "Ich hatte ein bisschen Magenprobleme. In den Runden zwei bis vier war es hart. Ich habe überlegt, ob ich überhaupt weiterfahren soll. Ich bin aber froh, dass ich es durchgezogen habe. In den Runen fünf und sechs ging es dann wieder besser", sagte die Olympiasiegerin von 2008. Mit 3:01 Minuten Rückstand belegte die 45-jährige Rang sieben, Adelheid Morath (Freiburg) finishte auf Platz acht und damit auch im zweiten Weltcuprennen der Saison in den Top-Tean.

Dabei wäre sogar noch mehr für sie drin gewesen. Sie war in Runde zwei an siebter Stelle fahrend aus dem Pedal gerutscht und gestürzt. Von Position elf aus nahm sie das Rennen wieder auf. "Es ist so schade. Ich hatte aber auch noch mega Glück, dass ich das Rennen zu Ende fahren konnte. Ich hatte diese Woche so super Beine, da wäre so viel möglich gewesen." Noch übler erwischte es helen Grobert (Remetschwiel). Sie stürzte früh und gab in der vorletzten Runde auf. Keine Rolle im Kampf um den Sieg spielte Weltmeisterin Annika Langvad. Die Dänen kam in der zweiten Runden zu Fall, fand danach nicht mehr in ihren Rhythmus. Sie belegte den 16. Platz.