Bewährte Aktivposten: der Vereinsvorsitzende Peter Wagner mit Schatzmeister Thomas Dörflinger und Wagners Stellvertreter Carl-Josef Dreker (von links). Foto: Schwarzwälder-Bote

"Pforzheim mitgestalten" begleitet Stadtentwicklung

Pforzheim. Es sind spannende und ereignisreiche Zeiten, die die Stadt und damit auch der Verein "Pforzheim mitgestalten" erleben. Er baut nicht nur im übertragenen Sinn Brücken zwischen Bürgern und der Verwaltung, sondern betätigt sich auch im Wortsinn als Brückenbauer. Genauer: als Brückensanierer.

Wie der Vorsitzende Peter Wagner bei der Hauptversammlung vermeldete, werden die blauen Farbbänder an acht Brücken saniert. Einst von "Pforzheim mitgestalten" initiiert, hätten diese Bänder Glanz und Atmosphäre in die Nachtstunden gebracht. Nun aber seien sie in die Jahre gekommen. Die vereinseigene Montagegruppe sei unterwegs, um diese Zierde instand zu setzen. Der Verein habe sich verpflichtet, etwa die Hälfte der mit 20 000 Euro angesetzten Kosten zu tragen.

Die Stadt schöner und lebenswerter machen: Dafür hat "Pforzheim mitgestalten" sich im vergangenen Jahr wieder beherzt eingesetzt. Die Weihnachtsbeleuchtung am Baum an der Ecke Bahnhof-/Poststraße führt das vor Augen. Ebenso die erneut erweiterte Krippe am Leo. Wer gelebte Integration erfahren wolle, solle zu Weihnachtsmarktzeiten nur eine Viertelstunde lang an dieser Krippe verweilen, so Wagner. Es sei eindrücklich zu sehen, wie Menschen zahlreicher Nationen, die in Pforzheim lebten, durch besinnliche Gefühle vereint würden. Wagner stellte außerdem die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem neuen "Bootspick"-Pächter Federico Vito ("Goldner Adler") heraus, der maßgeblich zur Belebung des Enzufers beitrage. Die Saison wird am 26. April eröffnet.

Auch politisch sei im vergangenen Jahr die Entwicklung der Innenstadt ein Schwerpunkt gewesen. Der Verein habe sich in die Diskussion um die Fußgängerzone eingebracht und sich an der Suche nach Lösungen für die Verkehrsprobleme in der City beteiligt. Zugleich sicherte Wagner zu, dass der Verein sich weiter an Problemlösungen beteiligen wolle. Insbesondere dann, wenn durch die beabsichtigte Schließung der Schlossberg-Auffahrt "die Karten in Pforzheims Verkehrspoker neu gemischt" würden.

Bei aller Freude über die Umgestaltung der östlichen City mahnte Wagner an, zwischen Schlössle-Galerie und Schlossberg "kein innerstädtisches Vakuum" entstehen zu lassen. Ein solches kündige sich bereits durch gehäufte Leerstände in der Fußgängerzone an.

In diesem Zusammenhang begrüße der Verein die aktuellen, "hoffentlich konstruktiven" Diskussionen um eine konzeptionelle Neuausrichtung des Citymarketings. Kritisch hinterfragt würden allerdings die Ansätze des neuen Vermarktungskonzepts im Tagungs- und Kongressbereich. Die bisherigen Erfolge der städtischen Tourismusförderung sollten nicht über Bord geworfen, sondern sinnvoll zusammengeführt werden. Wagner lobte die Zusammenarbeit mit der Verwaltung als "grundsätzlich positiv" und wies darauf hin, dass sich diese nicht nur auf die oberen Etagen des Rathauses beschränke: "Wir wissen, wen wir ansprechen müssen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen."