Spiel und Spaß im Adolf-Haap-Haus: Doch längst nicht jedes Kind in Pforzheim hat einen Platz. Foto: Schwarzwälder-Bote

Angebot an Kitaplätzen hinkt der Nachfrage hinterher

Pforzheim. Noch immer hoffen in Pforzheim manche Eltern vergeblich auf einen Kitaplatz für ihren Nachwuchs. Ein Jahr nach Einführung des Rechtsanspruchs auf frühkindliche Förderung stehen 169 Unter-Dreijährige auf der Warteliste für Betreuungseinrichtungen in der Stadt.

Und auch bei den Kindergartenplätzen sieht es nicht anders aus: "Im Altersbereich der über Dreijährigen werden wir die Nachfrage erst mit der Fertigstellung der bestehenden Planungen bis Ende 2015 erfüllt haben", sagt Sozialbürgermeisterin Monika Müller.

Der Grund für den Mangel liegt im Ausbau der Kleinkindbetreuung: Bis 2011 seien in Pforzheim zu viele Kindergartenplätze in Krippenplätze umgewandelt worden, erläutert die Sozialbürgermeisterin. Diese befänden sich nun im Wiederaufbau. Aus diesem Grund stehen laut Müller im Kindergartenbereich noch 225 Mädchen und Jungen auf der Warteliste.

Immerhin tut sich etwas in Sachen Betreuung. In der Stadt gingen im vergangenen Jahr 110 zusätzliche Krippenplätze in Betrieb. Mit rund 620 Plätzen in verschiedenen Einrichtungen hat sich laut Müller das Platzangebot für alle Kinder unter drei Jahren von 19 auf 23 Prozent erhöht. Darin enthalten sind die Plätze bei Tagesmüttern, die jedoch nicht so stark nachgefragt werden wie Plätze in Kitas. Von den 120 Tagespflegeplätzen für Kinder unter drei Jahren sind nur knapp die Hälfte belegt. Dagegen wurden zum Stichtag im März dieses Jahres 600 Unter-Dreijährige in verschiedenen Einrichtungen der Stadt betreut.

Da in diesem Bereich im Kindergartenjahr 2014/15 weitere 70 bis 80 Plätze hinzukommen sollen, nähert man sich der derzeitigen tatsächlichen Nachfragequote von 28,3 Prozent. Diese werde die Stadt im Kindergartenjahr 2015/16 erreicht haben. "Die Nachfrage wird aber auch in Pforzheim ansteigen, so dass wir nach Erreichen der aktuellen Bedarfsquote weitere Plätze werden ausbauen müssen", sagt die Sozialbürgermeisterin. Einer Elternbefragung zufolge liegt die Bedarfsquote in Pforzheim bei 32,8 Prozent.

In den Pforzheimer Stadtteilen gibt es dabei Unterschiede. Laut Müller liegt die Nachfrage in Stadtteilen mit Betreuungsangebot höher als in Stadtteilen, in denen der Ausbau noch nicht abgeschlossen ist. Daher erhalten auch nicht alle Eltern ihren Wunschplatz zum gewünschten Zeitpunkt, obwohl sich die Stadt bemühe, Kitaplätze in der Nähe des Wohnortes oder des Arbeitsplatzes zu vermitteln, so Müller. Manchmal warteten Eltern, bis in ihrer Wunscheinrichtung ein Platz frei werde, oder sie nähmen ein anderes Angebot wahr. Klagen wurden laut Müller bisher keine eingereicht.