Freuen sich auf den Neuauftritt der Schmuckwelten (von links): Sparkassen-Chef Stephan Scholl, Juwelier Georg Leicht, DSU-Chef Oswald Meisenbacher und Geschäftsführer Michael Buck. Foto: Schwarzwälder-Bote

Umgestaltung soll bis zum Goldstadt-Jubiläum 2017 fertig sein / Lange Laufwege werden verkürzt

Pforzheim. Sägen und Feilen liegen griffbereit. Stilecht fand die Pressekonferenz zur Umgestaltung der Schmuckwelten am historischen Goldschmiedebrett aus einer Pforzheimer Schmuckfabrik statt.

Die Akteure sprühen vor Zuversicht, was die künftige Rolle dieser symbolträchtige Einrichtung angeht, die im kommenden Jahr zehn Jahre alt wird. Noch wichtiger für die Goldstadt ist das Jahr 2017, dann feiert die Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie ihren 250. Geburtstag. Bis dahin soll die Neugestaltung der Schmuckwelten abgeschlossen sein, die ist wiederum eng verzahnt mit dem Umbau und der Modernisierung der Sparkasse Pforzheim Calw.

Rund 40 Millionen Euro investiert das regionale Geldinstitut in dieses Projekt, knapp ein Zehntel des Betrags fließt in die Attraktivierung der Schmuckwelten, wie Stephan Scholl, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, veranschlagte. Eingangsbereich und Kundenhalle werden komplett neu gestaltet. "Von der Poststraße eröffnet sich dann ein transparenter, ebenerdiger Durchgang zu den Schmuckwelten", so Scholl.

Diese würden in der Gesamtfläche zwar reduziert, aber zugleich optisch und inhaltlich aufgewertet, versicherte Geschäftsführer Michael Buck. "Das bringt enorme Verbesserungen, weil die teilweise langen Laufwege innerhalb der Schmuckwelten verkürzt werden." Viele Besucher seien durch die verzweigte Wegeführung durch das verwinkelte Gebäudeareal vom Leopoldplatz bis zur Museumstraße irritiert worden. Deshalb entsteht ein heller und offener Eingangsbereich am Leopoldplatz, der durch die Verlagerung von Kartenbüro und Erlebniseinkauf in diesen Bereich im Oktober zusätzlich belebt wird. Im hinteren Gebäudeteil entstehen Flächen für die Sparkasse, die während der heißen Bauphase die Filialdirektion auslagern muss.

Die Neuordnung der Schmuckwelten begann mit der Umgestaltung von Juwelier Leicht. Dort sorgen die umgebaute Wellendorff-Lounge – weltweit die größte ihrer Art – und der Trauring-Bereich "Im siebten Himmel" für zusätzliche Frequenz. "Wir brauchen uns von den Umsätzen her nicht hinter Dresden oder Berlin zu verstecken", sagt Georg Leicht selbstbewusst. Auch dort ist der Pforzheimer Juwelier mit Geschäften in Top-Lage vertreten. "Wir sehen die Umgestaltung als klares Bekenntnis zur Goldstadt." Die Schmuckwelten würden durch die Neuaufstellung noch attraktiver.

Derzeit zieht die Galerie für Kunst&Design in das erste Obergeschoss um, wo künftig eine gemeinschaftliche Präsentation regionaler Goldschmiedearbeiten und Pforzheimer Manufakturen für Schmuck und Uhren erfolgt. Dies geschieht auf Teilflächen der Deutschen Schmuck&Uhren (DSU/vormals Ständige Musterausstellung).

Das Angebot an Uhren "made in Germany" wurde gebündelt, ergänzt DSU-Chef Oswald Meisenbacher. Die Kunden finden neben der großen Auswahl an tickenden und schmückenden Preziosen von mehr als 60 Marken eine Trauring-Lounge sowie fachkundige Betreuung. "Die regionale Kompetenz in Sachen Schmuck, Gold und Edelsteine ist einmalig", versichert Meisenbacher. Schließlich sei das Branchenzentrum Schmuck und Uhren mit allen Fachverbänden im Pforzheimer Industriehaus angesiedelt. Das gebündelte Fachwissen solle nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatkunden zur Verfügung stehen. Dazu gehört der Altgoldankauf sowie Reparaturen. Die Umgestaltung der Schmuckwelten soll 2017 fertig sein.