Birkenfelder Nissan- und Honda-Vertretung Walter baut um / Kunden können an zweiten Standort ausweichen
Birkenfeld/Pforzheim. Alles muss raus! Was sonst gerne im Textilhandel mit hohen Rabattquoten skandiert wird, wenn die Ladenregale für die neue Kollektion geleert werden müssen, macht sich das Autozentrum Walter in den nächsten Wochen zu eigen. Der Grund: "Wir investieren in die Zukunft unseres Standortes", so Geschäftsführer Markus Walter. Auf dem Gesamtareal von 1100 Quadratmetern am Stammhaus in Birkenfeld wird der Nissan- und Honda-Vertragshändler bis zum 8. September eine Komplettrenovierung durchführen lassen. Er trimmt das Unternehmen für die Zukunft.
Prozessoptimierung und Serviceausbau erfordern laut Walter eine Investitionssumme von rund 200 000 Euro. Ob Fahrzeuge oder Ersatzteile, während der Umbauarbeiten müssen die Handwerker in leeren Räumen agieren. Deshalb habe man sich für die in der Branche ungewöhnliche Rausverkaufsaktion entschlossen. Birkenfelder Walter-Kunden können während dieser Zeit an den zweiten Standort in Pforzheim Nord (Bauschlotter Straße) ausweichen. Dort werden auch die Rabattgeschäfte abgewickelt. Auf dem knapp 2000 Quadratmeter großen Areal auf dem Wartberg sind – parallel zu Birkenfeld – neben dem Verkaufsraum ebenfalls Service- und Werkstatträume vorhanden.
Ist es angesichts des harten Wettbewerbs in der Autobranche überhaupt sinnvoll, gleich zwei Standorte auf relativ engem Raum am Laufen zu halten? Ja, erklärt Markus Walter: "Wir sprechen in Birkenfeld und Pforzheim geografisch unterschiedliche Zielgruppen an." Ins Brötzinger Tal kämen beispielsweise verstärkt Nissan- und Honda-Besitzer aus dem Nordschwarzwald – das Einzugsgebiet reiche bis weit in den Raum Freudenstadt hinein. "Diese Kunden freuen sich, wenn sie vom Enztal aus nicht durch die ganze Stadt auf den Wartberg fahren müssen", so Prokurist Andrè Marschall. Auf der anderen Seite bediene Walter von der Bauschlotter Straße aus Kundschaft bis in die Räume Bretten, Vaihingen und Illingen.
Die betriebswirtschaftliche Rechnung bestätige die Strategie mit zwei Standorten. Mehr als 1000 Neu- und Gebrauchtfahrzeuge verkauft das Autozentrum pro Jahr. Die Marktanteile des Unternehmens können sich laut Markus Walter im Bundesvergleich sehen lassen: "Bei Honda schneiden wir leicht überdurchschnittlich ab, bei Nissan erreichen wir den dreifachen Wert." Einen der Gründe dafür sieht er in der Kompetenz der rund 60 Beschäftigten.
