Kommunales Umweltprogramm: Auch Streuobstwiesen sollen in Pfalzgrafenweiler gefördert werden. Symbol-Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Energiesparen: Gemeinde Pfalzgrafenweiler legt kommunales Umweltprogramm auf / Zunächst 20 000 Euro

Häuslebauer und Sanierer in Pfalzgrafenweiler können sich freuen. Schon bald könnte es Zuschüsse aus dem kommunalen Haushalt geben – über ein Umweltprogramm.

Pfalzgrafenweiler. Zunächst wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats jedoch das Programm an sich besprochen. Bürgermeister Dieter Bischoff betonte, dass die Gemeinde die geplanten Zuschüsse nicht nur gewähre, um weitere Punkte für die Zertifizierung zum "European Energy Award" zu bekommen – man sei überzeugt, diesbezüglich in Sachen Umwelt bereits tätig zu sein. "Der Gesamtbetrag ist auf 20 000 Euro gedeckelt und damit ein überschaubares finanzielles Engagement der Gemeinde", sagte Bischoff.

Kämmerer Reinhold Möhrle ging die Eckpunkte des Zuschussprogramms für Energieeinsparungen durch und erläuterte mögliche Förderbereiche. Ziel des Programms ist die Einsparung von Primärenergie und die verstärkte Nutzung von regenerativen Energien, um so eine CO2-Reduzierung zu erreichen. "Wir wollen keine großen Anträge, sondern möchten alles so schlank und einfach halten wie möglich", erklärte Möhrle. Von der Wärmedämmung über Heizungs- und Solaranlagen bis zur Erneuerung der Fenster und die Förderung von Streuobstwiesen hatte die Verwaltung zahlreiche Fördermöglichkeiten mit mehr oder weniger hohen Fördersätzen vorgeschlagen.

Gemeinderat Peter Dieterle (FWV) kritisierte die Höhe der aufgelegten Fördersumme. "Vom Grundsatz her ist das eine nette Geschichte, aber von der Summe finde ich das eher gering." Bei cleveren Bauherren sei die Summe schnell erschöpft.

Bürgermeister Dieter Bischoff erklärte auf Nachfrage, dass es mit anderen Fördermöglichkeiten keine Kollision gebe, die zeitliche Limitierung liege beim Gemeinderat: "Sie sind Herr des Verfahrens, es ist eine freiwillige Sache der Gemeinde – wenn es eine gute Resonanz gibt, müssen wir eben reagieren." Peter Dieterle bat darum, die Fördermöglichkeiten in der Gesamtgemeinde gut zu publizieren, damit jeder von diesen Möglichkeiten profitieren könne.

Gemeinderat Benjamin Finkbeiner (FWV) fragte, ob denn überhaupt Kapazitäten in der Verwaltung für solch ein Programm frei wären. Für einen neu gepflanzten Obstbaum sechs Euro zu vergüten – da sei doch der Verwaltungsaufwand zu groß. "Ich finde, wir sollten uns eher auf wenige Sachen konzentrieren", so Finkbeiner. "Das Programm ist eigentlich von den Maßnahmen her überschaubar, wir können aber jeder Zeit nachjustieren", entgegnete Bürgermeister Bischoff.

Gemeinderat Martin Lutz (FWV) sah die Gefahr, dass etwa nun Wanderimker nur kommen könnten, um die geförderte Bestäubungsprämie abzugreifen. Gemeinderat Andreas Ziefle (CDU) sprach sich für eine Förderung nur für ortansässige Imker aus.

Adolf Gärtner (FWV) fragte nach den Bearbeitungsmodalitäten: "Heißt es, wer zuerst kommt mahlt zuerst?" Kämmerer Reinhold Möhrle teilte mit, dass die Verwaltung die Anträge nach dem Eingang bearbeiten wolle.

Bürgermeister Bischoff stellte in Aussicht, dass das Programm ab 2018 laufen könne, wenn es in einer der nächsten Sitzungen endgültig beschlossen würde. Gemeinderat Benjamin Finkbeiner (FWV) sah es nicht als Aufgabe der Kommune an, so ein Programm aufzulegen. Am Ende der Diskussion gab es aber ein mehrheitliches Ja für das vorgestellte kommunale Umweltprogramm. Nun muss es noch beschlossen werden.