Doppik: Gemeinde muss neu rechnen

Von Tina Eberhardt

Pfalzgrafenweiler. Der Gemeindehaushalt muss umgestellt werden auf das neue kommunale Haushalts- und Rechnungswesen – die sogenannte Doppik. Während andere Kommunen sich der Herausforderung der Neustrukturierung bereits gestellt haben, beschloss Pfalzgrafen-weiler, die Erfahrungen anderer abzuwarten. Doch ewig hinauszögern kann die Gemeinde den Wechsel nicht mehr: Zum 1. Januar 2020 wird man auch in Pfalzgrafenweiler neu rechnen müssen.

Die Doppik entscheide sich gravierend von der bisher praktizierten Kameralistik, erklärte Bürgermeister Dieter Bischoff in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Für die Umstellung des Systems muss das gesamte Vermögen der Gemeinde bewertet und in eine Anlagenbuchhaltung aufgenommen werden – vom Rathausgebäude bis zum Baum im Wald. Nicht zuletzt deshalb hat man sich in Pfalzgrafenweiler gegen vorauseilenden Gehorsam entschlossen. Inzwischen gibt es jedoch erste Erfahrungswerte mit dem neuen System, und die lauten unter anderem: Bis die Umstellung vollumfänglich vollzogen ist, müssen drei Jahre kalkuliert werden. Pfalzgrafenweiler muss sich ebenfalls ran machen.

Reinhold Möhrle trägt’s mit Humor

Kämmerer Reinhold Möhrle sah dem Unvermeidlichen mit dem üblichen Humor ins Auge. Lange Worte zum neuen System verlor er nicht: "Ich gehe davon aus, dass Sie alle die Sitzungsvorlage gelesen haben", kommentierte er trocken. Der Gemeinderat hatte offenbar. Ohne lange Diskussion wurde der Beschluss zur Umstellung einstimmig gefällt.