Mit stimmungsvollen Weihnachtsliedern und fetzigen Gospelsongs – allesamt nahezu a cappella vorgetragen – verzauberten "Helmut Jost and Friends" die vielen Zuhörer in der Arche in Pfalzgrafenweiler. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Mal einfühlsam, mal ausgelassen: "Helmut Jost and Friends" geben umjubeltes Konzert in der Arche

Von Doris Sannert

Pfalzgrafenweiler. Bei wem sich bislang noch keine Weihnachtsstimmung eingestellt hatte, der bekam sie spätestens durch "Helmut Jost and Friends", die auf ihrer "A-cappella-Christmas-Tour" in der Arche in Pfalzgrafenweiler vorbeischauten.

Burkhardt Schmidt hieß die Gäste, die den Saal bis zum letzten Platz füllten, ebenso willkommen wie die vier Frauen und drei Männer, die die Bühne betraten und gleich mit ihrem ersten Song Stimmung in die Arche brachten. Bereits beim zweiten Lied "Joy to the World" klatschten alle kräftig mit.

Zwischen den Gospels, die zumeist nur mit Keyboardbegleitung und ab und an auch mit Trompeten- oder Akkordeonklängen oder mit der E-Gitarre sanft untermalt wurden, erzählte Helmut Jost die Weihnachtsgeschichte – aus Sicht von Esel Ferdinand. Der teilt sich den Stall mit Ochs Ursus, Kuh Rosa, mit der Henne Amanda und mit Schafen. Ferdinand empört sich, dass die Menschen von Eseln behaupten: "Die haben sie nicht alle!" Doch was solle man von Menschen halten, die an die Empfängnis einer Jungfrau durch den Heiligen Geist glaubten und die einer schwangeren Frau die Tür vor der Nase zuknallten, nur weil sie eine Fremde ist? Und dann die vielen Besuche im Stall durch Engel, Hirten und Weise, die einem Stern aus dem Morgenland gefolgt seien?

Lieder wie "Ich steh‘ an deiner Krippe" oder "Go, Tell it on the Mountain", die der Gospelchor einfühlsam sang, untermalten die Aussagen des Esels. Immer wieder wurden die Gäste zum Mitklatschen aufgefordert, was sie auch gerne taten. Bei "The First Noel" sangen sie sogar den Refrain und erfüllten den Saal mit einem stimmgewaltigen Chor. Den ganzen Abend wechselten sich ruhige und nachdenkliche Lieder über Engel und die Geburt Christi, über Glaube, Liebe und Hoffnung mit Gute-Laune-Gospels ab, die die pure Freude der Sänger ausdrückten und bei denen Anni Barth, Leslie und Sabine Jost, Ruthild Wilson, Frieder und Helmut Jost sowie Eberhard Rink immer wieder mit zu Herzen gehenden Soloeinlagen glänzten.

Im zweiten Teil des Konzerts standen stimmungsvolle Weihnachtslieder auf dem Programm, die auch von Santa Claus erzählten, bis zum Schluss noch einmal alle gemeinsam ein stimmgewaltiges "Gloria in excelsis deo" anstimmten. Am Ende stand nicht nur bei Esel Ferdinand die Erkenntnis, dass Menschen, die wirklich an Jesus Christus glauben anders sind – auch zu Eseln. "Aus richtigen Drecksäcken werden liebevolle und aufrichtige Menschenkinder", ist er sich sicher.

Nach einem lange anhaltenden Applaus gab es mit einer jazzigen Version von "Es ist ein Ros entsprungen" und mit "Rudolph, the Red-Nosed Reindeer" zwei hochkarätige Zugaben. Doch auch danach wollten die Konzertbesucher Helmut Jost und seine Freunde noch immer nicht ziehen lassen. Was folgte war ein glanzvoller Höhepunkt, dem, wie der Vollblutmusiker und Bandleader meinte, nichts mehr hinzuzufügen sei: Eine Gospelversion von "Silent Night" und ein gemeinsam gesungenes "Stille Nacht".