Über die Arbeit des Palliativ & Intensiv Care Teams Nordschwarzwald (PICT) sprachen in Pfalzgrafenweiler (von links) Andreas Kuner, Heike Kalmbach, Uwe Nübel, der parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel und Elke Kübler. Foto: Büro Fuchtel Foto: Schwarzwälder-Bote

Palliativ & Intensiv Care Team Nordschwarzwald arbeitet für und mit Schwerstkranken

Pfalzgrafenweiler. "Ihr Einsatz für schwerstkranke Menschen muss noch viel stärker in den Fokus unserer Gesellschaft gerückt werden", betonte der parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel beim Besuch des Palliativ & Intensiv Care Team Nordschwarzwald (PICT) in Pfalzgrafenweiler. Vor Ort erfuhr der Bundestagsabgeordnete von Geschäftsführer Uwe Nübel, "dass sich unser System bereits bestens bewährt". Die Anfragen hätten deutlich zugenommen.

Weit über 400 Patienten hat die Organisation seit 2010 inzwischen in den Kreisen Freudenstadt, Calw und Rottweil versorgt. Der Grund für die gestiegene Nachfrage ist jedoch nicht ausschließlich in der guten Arbeit des Teams begründet, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Büro Fuchtel. "Als Versorgungsregion war zunächst lediglich der Landkreis Freudenstadt definiert", sagte Uwe Nübel, "in Ermangelung anderer Anbieter wurde 2013 unser Versorgungsgebiet jedoch schnell auf die beiden zusätzlichen Landkreise ausgedehnt."

Als die Gesellschaft vor dreieinhalb Jahren gegründet wurde, hatte niemand mit dieser großen Nachfrage gerechnet. "Unsere Patienten empfinden große Dankbarkeit dafür, dass es uns gibt", urteilt denn auch Elke Kübler, Fachkraft Palliative Care und Koordinatorin für die täglichen Einsätze. Auch die Mediziner schätzen die Arbeit des Teams. "Selbst die Notärzte, die häufig zum Patienten gerufen werden, wissen, dass wir professionelle und rasche Hilfe anbieten", sagt Fachkraft und Koordinatorin Heike Kalmbach. Deshalb sei der Gesetzgeber auf einem guten Weg, diese Form der Pflegeleistungen flächendeckend auszudehnen, wandte sich Nübel an Fuchtel.

Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung dient dem Ziel, die Lebensqualität von Menschen mit unheilbaren Erkrankungen so weit wie möglich zu erhalten, zu fördern und zu verbessern. Damit soll ihnen, informierte der ärztliche Leiter und Geschäftsführer Andreas Kuner, ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer gewohnten Umgebung ermöglicht werden. "Die meisten unserer Patienten möchten nicht mehr in die Klinik, sondern daheim oder in ihrem Pflegeheim die letzten Tage ihres Lebens verbringen", weiß Uwe Nübel, "wir sind also eine Ergänzung zu den normalen Pflegeangeboten." 90 Prozent der Leistungen erfolgen nicht durch Ärzte, sondern durch speziell für die Palliativpflege ausgebildete Fachkräfte.

Aktuell beschäftigt PICT in der Pflege fünf Mitarbeiter aus drei Landkreisen, die sich um die Klienten bemühen. Die palliativärztliche Betreuung haben Andreas Kuner und andere Palliativmediziner, die über Kooperationsverträge eingebunden sind, übernommen. "Es gibt enge Vernetzungen mit Hospizgruppen und weiteren Akteuren auf diesem Gebiet", so Nübel, und auch mit den Ärzten und Pflegeheimen werde mittlerweile eng zusammengearbeitet. Das war nicht immer so. Anfangs wurde das Palliativ & Intensiv Care Team kritisch beäugt. "Kein Wunder", sagt Uwe Nübel, "denn schließlich wissen heute viele noch nicht, wer wir eigentlich sind und was wir leisten."