Das Gebäude Calwer Straße 26 kommt für die Flüchtlingsunterbringung nicht in Frage und wird wohl abgerissen. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Ostelsheimer Gemeinderat befasst sich mit Ausbau. Containerlösung kommt vorerst nicht in Frage.

Ostelsheim - Die Gemeinde Ostelsheim hatte bisher keine Probleme mit der Unterbringung der ihr zugewiesenen Asylbewerber. Doch sie plant vorausschauend. "Wir haben derzeit noch fünf bis sechs Plätze, aber wenn eine größer Zuweisung erfolgt, kommen wir ins Schwimmen", gab Bürgermeister Jürgen Fuchs in der jüngsten Gemeinderatssitzung zu bedenken.

Das Gremium befasste sich deshalb intensiv mit weiteren Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge. "Keiner kann sagen, wohin die Reise geht", stellte Gemeinderat Klaus Richter fest und plädierte ebenfalls für eine rechtzeitige Schaffung von weiterem Wohnraum. Eine ausführliche Diskussion wurde entfacht um das gemeindeeigene Gebäude Calwer Straße 26, das zuletzt lange leer stand.

Die Verwaltung war im April vom Gemeinderat damit beauftragt worden, die Renovierungskosten durch ein Architekturbüro ermitteln zu lassen. Die Untersuchung ergab, dass ein Umbau mit nur den nötigsten Maßnahmen für eine kurzfristige Bewohnbarkeit des Gebäudes immerhin rund 45. 000 Euro kosten würde. Hinzu kämen weitere Ausgaben für statische Berechnungen, Brandschutz und die erforderliche energetische Sanierung. Als weiteres Problem stellte sich heraus, dass das Gebäude teilweise stark von Schimmel befallen ist.

Die Diskussion ergab, dass sich der Gemeinderat immer mehr von einer Sanierung dieses Gebäudes abwandte, da "die Investition nur der Sanierung der kurzfristigen Bewohnbarkeit des Gebäudes dienen würde und die Aufrechterhaltung der Wohnqualität aufgrund der mangelhaften Bausubstanz während der Nutzung nicht gewährt werden kann", wie die Verwaltung argumentierte. Wegen derzeitigen Mangels an weiteren Unterbringungsmöglichkeiten für Asylbewerbern kam auch die Beschaffung von Wohncontainern ins Spiel. Der Rathauschef unterrichtete darüber, wie in der Nachbargemeinde Simmozheim vorsorglich für rund 80 000 Euro zwei Wohncontainer beschafft wurden.

"Wir haben uns schon geeinigt, dass Container nur die Ultimo Ratio sind", erinnerte Gemeinderat Günter Walz nachdrücklich. "Ich möchte Asylsuchende nicht in Containern wohnen lassen", bekräftigte auch sein Ratskollege Michael Dürr.

So sahen es auch die übrigen Mitglieder des Gremiums. Rolf Bose schlug vor, alle bestehenden Alternativen zur Unterbringung von Asylbewerbern zu prüfen, nach Alternativen zu suchen und die jeweiligen Kosten dafür zu ermitteln. Dem schloss sich das Gremium geschlossen an.