"The Good Men of Swing", hier Saxofonist Charly Heim, bereitete Ostelsheimer Musikfreunden einen besonderen Hörgenuss. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

"The good men of swing" verzaubern Zuhörer mit breit gefächertem Repertoire

Ostelsheim (ina). Schlemmerschnecken, Lachsbrötchen, Käse-Spießle, Bowle und andere Leckereien verströmen einen unwiderstehlichen Duft. Schon das kulinarische Angebot des Bürgertreffs, der zum Jazzabend eingeladen hat, kann sich sehen lassen.

Zudem lockt die Band "The good men of swing" zu jazzigen Klängen in den Sitzungssaal des Ostelsheimer Rathauses. Wo sonst in mehrstündigen Debatten kommunalpolitische Themen erörtert werden, sind heute fetzige Klänge zu hören. Der Name der renommierten Band hat dafür gesorgt, dass der Raum voll besetzt ist.

Die Formation beginnt mit eher ruhigen, getragenen, ja oft geradezu verträumten Stücken und legt ständig zu. Mitreißende und temperamentvollere Kompositionen lockern immer mehr auf. Kurze Kommentare im Plauderton von Bandleader Charly Heim stellen bald den Kontakt zum Publikum her, das immer mehr aus sich herausgeht. Auch improvisierte Stücke werden eingeschoben. Gerade hier zeigt sich, wie die versierten Bandmitglieder, die alles ohne Noten spielen, längst eine Einheit geworden sind. Die "guten Männer" spielen mit traumwandlerischer Sicherheit wie aus einem Guss. Das Repertoire der Formation ist von großer Bandbreite und reicht von Jazzstandards aus New Orleans um 1900 bis in die neuere Zeit. Immer wieder werden musikalische Reize gesetzt, die für viel Abwechslung sorgen.

Die Intensität der Darbietungen steigert sich schließlich noch deutlich, als die vierköpfige Band unter der Leitung ihres Bandleaders Charly Heim (Saxofon und Klarinette) so richtig loslegt. Das Quartett mit Holger Götz (Piano), Niklas Deeg (Bass) und Reiner Oliva (Drums/Voice) ist ein eingespieltes Team, das schon jahrelang zusammen spielt. Es unterhält die sichtlich beeindruckten Zuhörer mit Jazz vom Feinsten. Mit viel Hingabe spielt die Combo Perlen aus dem Bereich Swing, Latin oder Dixieland sowie bekannte Oldies. Dabei lassen die talentierten Musiker das Lebensgefühl der farbigen Bevölkerung in den Südstaaten der USA lebendig werden.

Zarter, melodischer, harmonischer Swing wechselt mit dynamisch kraftvollen Klängen. Immer wieder greift Schlagzeuger Reiner Oliva zum Mikrofon und wird mit seiner tiefen, souligen Stimme zum begeisternden Frontmann und Entertainer. Herausragende Titel des Abends sind unter anderem das sehr bekannte "Sunny Side" oder "Deed I Do". Unvergessene Ohrwürmer wie "Ain’t She Sweet" werden vom Publikum sichtlich wie alte Bekannte begrüßt.

"Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute Abend swingend nach Hause gehen", sagt Heim lächelnd. Am Ende hat das stimmungsvolle Konzert nicht nur viel Spaß gemacht, sondern bei vielen Besuchern auch innere Schwingungen hervorgerufen. "Ich höre die Band heute zum ersten Mal, hervorragend! Die Chemie unter den Musikern stimmt. Das Ganze ist mit Humor gepaart", lobt Gerhard Kleißer, der Vorsitzende des örtlichen Musikvereins.

Auch Bürgermeister Jürgen Fuchs ist des Lobes voll: "Die haben’ s drauf, die Qualität stimmt", meint der Rathauschef spontan.