Die Gemeinde Ostelsheim investiert als kinderfreundliche Kommune immer wieder in Einrichtungen für die jüngsten Einwohner. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Gebühren: Plus von sieben bis 15 Prozent bei Kinderbetreuung

Fast hätte es bei der Festsetzung der Gebühren für 2017 im Ostelsheimer Gemeinderat eine kleine Sensation gegeben.

Ostelsheim. Nach dem Vorschlag der Verwaltung hätte nämlich neben der Absenkung der Schmutzwassergebühr um 23 Cent pro Kubikmeter auch noch eine deutliche Absenkung der Erddeponiegebühren vorgenommen werden sollen. Damit hätten völlig gegen den allgemeinen Trend in zwei Bereichen Vergünstigungen erfolgen können.

Gemeinderat Matthias Kröner beantragte die Vertagung. Er schlug vor, dass die Verwaltung wegen der großen Investitionen in diesem Bereich vor einer endgültigen Entscheidung doch ermitteln solle, welche Kosten für den künftigen Rückbau der Deponie entstehen. Diese sollten gegebenenfalls bei der Kalkulation für die Erddeponie berücksichtigt werden. Dem schloss sich das Gremium an.

Ansonsten belegte Kämmerer Fabian Dieringer, dass es in mehreren Bereichen ohne Anhebungen nicht geht. So musste der Gemeinderat wohl oder übel wieder einmal an der berüchtigten Gebühren- schraube drehen.

Sehr hohe Personalkosten

Am meisten weh tun wird dies den Eltern, die ihre Sprösslinge zur Kleinkindbetreuung und in die Kita geben. In diesem Bereich fallen allein schon Personalkosten von 793 000 Euro an. Die jährlichen Gesamtkosten betragen für die Kommune 914 000 Euro. Dieser Brocken wird zwar durch einen Landeszuschuss von 263 000 Euro etwas leichter, aber der Löwenanteil bleibt an der Kommune hängen. Bei den Erhöhungen im Kita-Bereich hält sich der Gemeinderat wieder an die Empfehlungen der Landesverbände. Besonders gravierend sind die Steigerungen bei der Betreuung mit verlängerten Öffnungszeiten. Je nach Zahl der Kinder unter 18 Jahren in einer Familie beträgt die Anhebung zwischen sieben und 15 Prozent. Bei der Ganztagesbetreuung wird um rund acht Prozent erhöht. Auch bei der Kleinkindbetreuung müssen die Eltern tiefer in die Tasche greifen.

"Wir sind elternfreundlich, bei uns zahlen die Eltern nicht schon ab September mehr, sondern erst ab Januar", unterstrich Bürgermeister Jürgen Fuchs.

Im Vergleich zu den Kita-Gebühren fällt die Anpassung beim Frischwasser gering aus. Hier wird gerade einmal um drei Cent pro Kubikmeter angehoben. Dies entspricht einer Gebührenerhöhung von durchschnittlich 1,12 Euro pro Person und Jahr. Damit wird ein Kostendeckungsgrad von 99,97 Prozent erreicht.

Auch bei den Bestattungskosten kam es zu Gebührenerhöhungen. Hier werden die Sätze für die Benutzung der Aussegnungshalle von 300 auf 350 Euro und die der Leichenzelle von 140 auf 155 Euro erhöht. So kann in diesem Bereich ein Kostendeckungsgrad von immerhin 50 Prozent erreicht werden.