Romeo Ritacco ist derzeit mit dem Einrichten seiner neuen Pizzeria in Ostelsheim beschäftigt. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Gastronomie: Querelen wegen Althengstetter Badrestaurant

Wer Romeo Ritacco derzeit in der Gechinger Straße in Ostelsheim beim Renovieren seiner künftigen Pizzeria aufsucht, trifft ihn bei bester Laune. Bis vor Kurzem war das noch anders.

Ostelsheim/Althengstett. Das ehemalige Café und spätere Ristorante "Da Bino", in dem er sein künftiges Lokal neu einrichtet, wird derzeit für seine Zwecke umgebaut. Dabei wird jede Menge in Eigenleistung gemacht.

Ritacco selbst scheut keine Mühe und ist derzeit dabei, beste Voraussetzungen für seine neue Pizzeria zu schaffen. Der Gastwirt hatte einige Jahre lang ein Lokal in Stammheim, dann zog es ihn nach Althengstett, wo er die Gaststätte "Da Romeo" im Sportzentrum führte.

"Man muss alle vier bis fünf Jahre umziehen und eine neue Gaststätte aufmachen, dann kommen einfach wieder neue Leute", lautet das Credo des Gastronomen. Auch deshalb hat er wohl in Althengstett mit der Gemeinde lediglich einen Fünfjahresvertrag abgeschlossen, obwohl ihm seinerzeit von Gemeinderat und Verwaltung ein Zehnjahresvertrag angeboten worden war.

Wie sich herausstellen sollte, waren dann jedoch die fünf Vertragsjahre noch zu lang. Denn auf die Gäukommune kamen unvorhergesehene Aufgaben zu, wie die Verwirklichung der Ganztagsschule, der Bau einer Mensa und der Neubau des ziemlich maroden Gerhard-Schanz-Sportzentrums, wie Bürgermeister Clemens Götz im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten betont.

Deshalb kam die Verwaltung laut Götz schon vor Ablauf der Vertragspflicht mit dem Ansinnen auf Ritacco zu, doch die Gaststätte etwas früher zu räumen. Zu der Zeit hatte der Wirt jedoch schon die Ausrichtung von Konfirmationen angenommen. Die dadurch entstandenen Ausfälle wurden ihm nach Aussage des Rathauschefs ersetzt. Ende des vergangen Jahres räumte Ritacco dann die Gaststätte und sah sich nach einer neuen Möglichkeit um. Diese fand er in Ostelsheim.

"Gemeinde hat mich um Hunderttausende von Euro gebracht"

Wenn man mit dem gebürtigen Italiener über die Trennung von Althengstett ins Gespräch kommt, ändert sich sein Ton und seine Stimme gewinnt an Schärfe. "Althengstett hat mich um Hundert- tausende von Euro gebracht", sagt er verärgert. Er meint damit die Investitionen, die er vor seinem Einzug ins Althengstetter Hallenbadrestaurant getätigt hat. Ritacco hat nämlich damals einen Holzofen, eine Theke und einiges Mobiliar für seine Zwecke beschafft. Und das ging ins Geld. "Er hat bei mir von Hunderttausenden von Investitionen gesprochen, kann aber kaum Rechnungen vorlegen. Und ohne diese kann die Gemeinde nicht zahlen", sagt der Bürgermeister. Im Übrigen habe die Gemeinde zurückgelassene Einrichtungsgegenstände "mit einem fünfstelligen Betrag ab- gelöst", so Götz.

Trotz aller Enttäuschungen und Querelen hat sich Ritacco nicht unterkriegen lassen. "In drei bis vier Wochen werden wir eröffnen", sagt er. Bis dahin wird die neue Pizzeria zweckmäßig, freundlich und einladend eingerichtet sein.