Bohn: Zwischen HGW und Konstanz "wird es ein rasantes Spiel" / In Schutterwald steigt heißes Lokalderby gegen Hedos

In der Südbadenliga liefern sich Hofweier und Schutterwald ein Fernduell um Platz eins. Der TuS Altenheim fährt zur SG Muggensturm/Kuppenheim zum Verfolgerduell.

(tom). TuS Schutterwald – HC Hedos Elgersweier (Samstag, 19.30 Uhr). Das immer wieder neu umkämpfte Lokalderby - die beiden Vereine trennen nur rund sechs Kilometer – geht in der Mörburghalle über die Bühne. Der Tabellenführer (13:1 Punkte) musste in den vergangenen 14 Tagen zweimal an die Grenzen gehen. Gegen eine der leistungstechnisch launigen Diven der Liga (Platz sieben, 8:8 Punkte) ging es zuletzt immer wieder heiß her. Dessen ungeachtet, müssen die "roten Teufel der Ortenau" als Favorit angesehen werden. Zumal sich die Gäste augenblicklich vor allem über die moralische Stärke definieren. Mit Manuel Schnurr (Fuß), René Junker (Ellenbogen), Sebastian Metelec (Knie) und Jens Schoch (Schulter) waren zuletzt bis zu vier Stammkräfte abwesend, was der Mannschaft von Coach Daniel Kempf viel Substanz abzog. Umso stolzer war man nach dem Sieg gegen Oberkirch vor Wochenfrist. Personell gebeutelt war Schutterwald in den Vorwochen ebenfalls. Doch die Truppe von Trainer Nico Baumann steckte diese Rückschläge weg, verfügt nun mit Andreas Bachmann wieder über eine Alternative mehr. Baumann entdeckte insbesondere über die vergangenen beiden harten Begegnungen hinweg neue Qualitäten seines jungen Kaders. Dazu zählten enormes Selbstvertrauen, aber auch die Übersicht, in engen Situationen Kaltblütigkeit auszustrahlen. Qualitäten, die auch gegen eine angeschlagene Truppe wie Elgerseier entscheidend sein könnten.

TB Kenzingen – SG Kappelwindeck/Steinbach (Samstag, 20 Uhr). Allein 5:1 Punkte holten die Gastgeber (Platz acht, 7:9 Punkte) aus den jüngsten drei Begegnungen. Ein Aufwärtstrend, der so nicht ohne weiteres zu erwarten war. Vor allem in St. Georgen wurde trotz neun Mann im Kader deutlich gewonnen. TBK-Trainer Aurelijus Steponavicius, in Vorbereitung und während der ersten Spieltage bereits einiges gewohnt, zollt seiner Truppe Respekt, wie sie immer wieder Rückschläge wegsteckt. "Den Jungs kam endlich einmal ihre große Erfahrung zugute", so Steponavicius. Dieses Wissen und ein cleveres, gegenüber den Vorwochen verbessertes Defensivverhalten, waren Basisfaktoren für den kleinen Erfolgstrend. Wenn dieses Niveau erneut auf dem Feld abgerufen werden könnte, ist auch gegen den Tabellenzehnten Kappelwindeck etwas drin. In ihren bisherigen Auswärtspartien enttäuschte die SG, allerdings auch gegen Elgersweier und Sinzheim. Mit den offensiv ausgerichteten, gandenlos auf Konter gepeilten Kappelwindeckern ist stets zu rechnen, das weiß auch Kenzingens Trainer-Team. Beim TBK bleibt neben neuem Selbstvertrauen auch die Hoffnung, dass die zuletzt urlaubsbedingt fehlenden Dominik Rigl und Sebastian Rollinger zurückkehren könnten.

SG Muggensturm/Kuppenheim – TuS Altenheim (Sonntag, 17 Uhr). Die Gastgeber (Platz fünf, 10:6 Punkte) haben das Motto des Spiels bereits klar auf den Punkt gebracht. "Wir, als auch Altenheim, müssen auf Sieg spielen, um unsere Plätze in der oberen Tabellenhälfte zu festigen." Was die Gäste aus dem Ried erwartet, ist nicht weniger als der aktuell mit 241 erzielten Treffern klar beste Angriff der Liga. Diese ausgeprägte Power stellte die SG vergangene Woche beim Erfolg in Köndringen/Teningen unter Beweis. Exemplarisch seien als zu beachtende Akteure altbekannte Namen wie Benjamin Hoffmann, Jan Unser, aber auch Jan-Philipp Valda genannt. Die Gastgeber spielen erstmals nach vier Auswärtsauftritten wieder in der heimischen Wolf-Eberstein-Halle. Ein zusätzlicher Anreiz, um die momentan gute Position durch einen weiteren Sieg zu veredeln. Der TuS (Platz sechs, 9:5 Punkte) musste zuletzt in Helmlingen die Segel streichen. Neben dem Spiel wurde mit Joshua Denz ein weiterer Stammspieler verloren. Auch in der Vorwoche wurde schmerzhaft deutlich, dass der Rückraum und die Abwehr ausgedünnte Felder waren. Die Namen reihen sich wie die Glieder einer Kette auf: Marvin Schilling, Noel Levefre, Alexandre Michel, Kevin Höfer, nun auch noch Denz. Mit dem zur Verfügung stehenden Personal wird gearbeitet, wobei in Muggensturm ein gerade auch körperlich präsenter Kontrahent wartet.

(ps). HGW Hofweier - HSG Konstanz II (Samstag, 19.30 Uhr). Beide Vereine haben den direkten Wiederaufstieg als Ziel ausgegeben. Doch seit dem fünften Spieltag ist offensichtlich Sand ins Getriebe gekommen. Die Ausfälle Dritt- und Zweitliga-erfahrener Akteure wie Samuel Wendel, Manuel Both oder Vincent Hummel, konnten nicht durch Jugendliche aus dem Bundesligateam der A-Jugend kompensiert werden. Für den HGW jedoch kein Grund die junge Gästetruppe zu locker zu nehmen. Mit Maximilian Wolf im Tor, dem Ex-Schutterwälder Marius Oßwald am Kreis stehen dem Trainer hochkarätige Akteure zur Verfügung. Dazu kommen die wurfgewaltigen neunzehnjährigen Brüder Jonas und Samuel Löffler, sowie Philipp Kunde. "Der Punktverlust in Steinbach war sehr bitter und nagt immer noch an uns. Dies gilt es abzuschütteln", so Michael Bohn. Auf Linksaußen hat man mit Phillip Kunde einen starken Vollstrecker. Konstanz hält das Tempo über 60 Minuten extrem hoch. "Es wird ein rasantes Spiel werden. Ich denke, dass wir durch die Breite unseres Kaders einen leichten Vorteil haben werden." Timo Häß ist fraglich, Sebastian Groh wird wieder im Kader sein. Michael Herzog ist angeschlagen.