GespannfahrenEinspännerturnier in Dillenburg dient als WM-Sichtung

(tom). Beim 28. international besetzten Einspännerturnier im hessischen Dillenburg, das gleichzeitig als WM-Sichtung diente, hat sich Philipp Faißt (RFV Ottenheim) im Kampf um die so genannte "Krone des Fahrsports" nur hauchdünn geschlagen geben müssen. Mit "Ann in Time" führte der amtierende deutsche Meister das Feld lange Zeit an. Am Ende sprang hinter Lokalmatador Dieter Lauterbach (Kelkheim/"Dirigent") Platz zwei heraus.

Die Konkurrenz mit Startern aus sieben Nationen (Deutschland, USA, Niederlande, Schweden, Australien, Dänemark, und Norwegen) entwickelte sich bei den Großpferde-Einspännern von Beginn an zu einem spannenden Zweikampf zwischen Dieter Lauterbach und Philipp Faißt.

Aus Sicht des Ortenauers begannen die Wettbewerbe mit Platz eins in der Dressur. 39,93 Punkte brachten Faißt vor Lauterbach (41,22) und Detlef Böhlmann (Otter/"Diaz"/41,47).

Auch die Geländeprüfung änderte auf den beiden ersten Plätzen nichts. Der Gaulskopf und Tal Tempe waren Stationen der Marathondistanz, die Faißt erfolgreich meisterte. Er siegte mit 65,07 Punkten vor Dieter Lauterbach (66,84) und dem Niederländer Franciscus Hellegers ("Donnerstolz"/67,35).

Vor dem abschließenden Hindernisfahren betrug der Vorsprung Faißts in der kombinierten Wertung etwas mehr als drei Punkte. Dazu kam der kleine Vorteil, dass Konkurrent Lauterbach den Kegelparcours zuerst absolvieren musste. Lauterbach legte einen starken Auftritt hin, leistete sich allerdings einen Fehler.

Alle Trumpfkarten nun also in der Hand des deutschen Meisters? Es sollte anders kommen. Das Sandgeläuf wurde für "Ann in Time" zum Stolperstein. So touchierte Faißt ein Hindernis, weitere Strafpunkte kamen für das Überschreiten des erlaubten Zeitlimits dazu. Am Ende stand die hauchdünne Entscheidung für die kombinierte Wertung fest. Dieter Lauterbach siegte mit 111,06 Punkten vor Philipp Faißt (111,41) und dem Niederländer Willbrorad van den Broek ("Oscar"/114,84). "Die Entscheidung war ganz knapp, aber das zeigt auch, dass wir bundesweit über ein weiter zunehmendes Feld starker Fahrer verfügen", sagte Lauterbach. Faißts Analyse fiel kurz aus: "Das Pferd war nervös. Auf dem rutschigen Sandboden kann schnell mal ein Fehler passieren. Das ist schade, passiert aber."

Von sich reden machte in Dillenburg, beim renommiertesten deutschen Einspännerturnier seiner Art, noch ein weiterer Aktiver des RFV Ottenheim. Bei den Pony-Einspännern feierte Fabian Gänshirt mit "David L" zunächst den Sieg in der Eignungsprüfung. Mit 7,64 Punkten ließ er Dieter Lauterbach ("Graf Ibiskus"/6,31) und Martina Stüwe (Bonn/"Diva"/5,64) klar hinter sich.

Auch die kombinierte Wertung der Klasse M entschied Gänshirt für sich. 40,53 Punkte bedeuteten Platz eins in der Dressur, es folgte mit 37,65 Punkten Rang drei im Gelände. Im Hindernisparcours blieb der Ortenauer als Vierter fehlerlos, behielt das Feld stets im Blick. Am Ende siegte Gänshirt in der Gesamtwertung mit 78, 19 Punkten. Auf den Plätzen folgten Lea Benschus (Dillenburg/"Campari"/88,29) und Pia-Chantal Nolte (Teutoburger Wald/"Hengstberg-Mona"/99,41).