Florian Ey (rechts, hier gegen Allmannsweier) und der SV Grafenhausen wollen "bodenständig nach Waltersweier" fahren. Foto: Fissler Foto: Schwarzwälder-Bote

Ettenheim und Grafenhausen haben beste Chancen auf den Aufstieg / Trainer äußern sich vorsichtig

(tom). Aufstiegsrelegation zur Bezirksliga, Rückspiel: FV Auenheim – FV Ettenheim (Samstag, 17 Uhr). Nur noch wenige Meter sind es für die Gäste bis ins Ziel. Morgen wollen Peter Müller und seine Ettenheimer den Deckel draufmachen.

Die Auswirkungen des fulminanten Ettenheimer 8:2-Hinspielerfolgs sind bei beiden Vereinen noch immer spürbar. Auf Auenheimer Seite klingeln Jörg Schwörer vom Spielausschuss die Ohren: "Ettenheim hatte eine sensationelle Chancenauswertung, während wir einen rabenschwarzen Tag in der gesamten Defensivarbeit erwischten." Mit Blick auf das Rückspiel verlangt er eine Steigerung: "Es heißt nun, Wiedergutmachung zu betreiben, um unseren scheidenden Trainer Armin Reichmann mit einem Erfolgserlebnis zu verabschieden."

Dagegen herrscht bei FVE-Trainer Peter Müller noch immer Freude pur: "Ein solches Resultat hätten wir, noch dazu gegen einen Gegner solcher Qualität, nie erwartet. Für uns hat aber auch alles gepasst."

Trotz des Kantersiegs wurde weiter konzentriert gearbeitet. Für verfrühte Euphorie besteht nicht der geringste Anlass, wie der Trainer unterstreicht: "Natürlich sieht das Ergebnis auf den ersten Blick überdeutlich und kaum erschütterbar aus. Aber man muss realistisch die Fakten betrachten: Auenheim hat in der gesamten Runde kein einziges Heimspiel verloren, dabei im Schnitt vier Treffer erzielt."

Gerade in der Anfangsphase werde der Kontrahent alles versuchen, um schnell in Führung zu gehen und mit Euphorie noch möglich zu machen, was eigentlich kaum möglich scheint. "Wir freuen uns auf die Begegnung, die Spieler sind natürlich angespannt. Aber es winkt für den Verein ja auch der größte Erfolg seit Jahrzehnten. Das treibt die Mannschaft an, daraus schöpft sie Energie", so Müller.

Sein junges Team sieht Ettenheims Trainer für beide möglichen Ligen ab Sommer gerüstet: "Die Entwicklung ist noch nicht am Ende, zumal im Sommer weitere A-Jugendliche den Sprung schaffen. In der Kreisliga A bin ich davon überzeugt, dass die Mannschaft wieder oben mitspielen würde. In der Bezirksliga traue ich ihr zu, sich auch als Aufsteiger gut zu etablieren."

(tom). Aufstiegsrelegation zur Kreisliga A, Rückspiel: SV Waltersweier – SV Grafenhausen (Sonntag, 16 Uhr). Trotz eines 5:1-Hinspielsiegs im Rücken ist für Florian Ey, Trainer des SV Grafenhausen, das Relegationsrückspiel noch nicht erledigt. "Wir fahren guter Stimmung, aber auch bodenständig nach Waltersweier. Mit dem Ergebnis gehen wir vorsichtig um. Dazu hat man im Fußball schon zu viel gesehen und erlebt", drückt sich Ey diplomatisch aus.

Kontrahent Waltersweier charakterisiert er wie folgt: "Eine Mannschaft mit guten Einzelspielern, schnellen Flügelakteuren, die aber auch defensive Anfälligkeiten zeigt, wenn unser Umschaltspiel greift." Vor eigenem Publikum werde der SVW versuchen, schnellstens die Initiative zu ergreifen. "Die Gastgeber werden versuchen, früh zu pressen, denn auf Abwarten kann man angesichts eines solchen Rückstands beileibe nicht agieren."

Im Grafenhausener Kader herrsche eine gute Stimmung, Sorgen, dass seine Spieler die Begegnung auf die leichte Schulter nehmen könnten, hat Florian Ey nicht: "Der Kopf wird eine mitentscheidende Rolle spielen. Meine Mannschaft kann euphorisch sein, aber wie gesagt: Wir gehen bodenständig an die Aufgabe heran."

Auf die Frage, was ein möglicher Aufstieg für den Verein bedeuten würde, denkt Ey kurz nach. Dann sagt er: "Der SV Grafenhausen ist schon sehr weit, hat vom gesamten Umfeld und der Infrastruktur einiges aufgebaut. Was jetzt noch fehlt, wäre eigentlich nur die Möglichkeit, in einer höheren Liga spielen zu können. Das wäre ein wahnsinniger Schritt, den die Mannschaft am Sonntag vollziehen könnte."

Auf Waltersweierer Seite ist die Relegation übrigens noch nicht verloren. "Sollte es uns gelingen, Gegentore durch lange Bälle zu verhindern und die Chancenverwertung zu verbessern, wäre ein hoher Heimsieg gegen den SV Grafenhausen durchaus im Bereich des Möglichen", ist Vorstandsmitglied Jochen Foshag überzeugt.