Ernst Frieder Homberger, hier auf seinem Pferd Cliff, ist ein erfolgreicher Pferdezüchter und Springreiter. Foto: Bohnert Foto: Schwarzwälder-Bote

PferdesportErnst Frieder Homberger startet in Belgien

Von Andreas Bohnert

Die Teilnahme von Aktiven an internationalen Championaten kennen die Pferdesportler aus der Ortenau bisher eigentlich vor allem aus dem Fahrerlager: Ob Ewald Meier, Lothar Bachmeier, Wolfgang Lohrer oder derzeit der wieder für die WM der Einspänner qualifizierte Ottenheimer Philipp Faißt, sie alle sind oder waren auf dem Kutschbock mit ein, zwei oder vier Pferden erfolgreich. Lediglich die Lahrerin Julia Rode war als Junge Reiterin bei den Europameisterschaften im Springsattel auf dem Medaillentreppchen.

Am kommenden Wochenende wird der Legelshurster Landwirt und Pferdezüchter Ernst Frieder Homberger Deutschland und die Ortenau erstmals bei den Europameisterschaften der AJA’s im belgischen Capellen (bei Antwerpen) vertreten. Startberechtigt bei den AJA’s (International Association of Jumping Riding Ambassadors) sind Springreiterinnen ab 45 und Springreiter ab 49 Jahren. Homberger feiert im Dezember seinen 60. Geburtstag.

Diese Gemeinschaft trifft sich regelmäßig bei eigenen Turnieren. So war Ernst Frieder Hombergr mit dem von ihm selbst gezogenen Fuchshengst Cliff Ende Mai in Aach im Hegau, einen Monat später in Pforzheim und Anfang diesen Monats im schweizerischen Turbenthal unterwegs. Es waren dabei weniger die spektakulären Erfolge in den Großen Preisen, sondern die Konstanz des Erfolgspaares vom Gestüt Homberger, die die Verantwortlichen bewog, ihnen das Vertrauen auszusprechen: In Aach war Platz 9 im Großen Preis und ein siebter platz im M** zu verzeichnen, in Pforzheim gewannen Homberger und Cliff ein Zwei-Sterne-M und wurden im Großen Preis Elfte. Im schweizerischen Turbentahl trugen beide dann zum Sieg des deutschen Teams im Nationenpreis bei und waren in Zwei Zwei-Sterne-M Dritte und Fünfte.

Für Homberger ist die Teilnahme der Höhepunkt einer fast 50-jährigen Reitsportkarriere. Nach zwei Jahren als Voltigierkind begann er mit elf Jahren beim Reitverein Legelshurst mit dem Reiten. Widukind und Nelson hießen die ersten Erfolgspferde. Bei den großen Legelshurster Turnieren gab es Erfolge bis zur schweren Klasse zu verzeichnen. Mitte der 80er-Jahre machte er dann eine lange Pause, Familie und der landwirtschaftliche Betrieb standen im Vordergrund.

Seit Anfang diesen Jahrtausends zogen immer mehr Pferde auf dem Betrieb in der Wesenrode-Siedlung ein. Mit der umfangreichen Zucht sind es mittlerweile über 100 Pferde. Von Mutterstuten über Deckhengste bis zu hoch erfolgreichen Sportpferden reicht die Palette. Auch Cliff, ein Sohn des Olympiasiegers Cento, erblickte in Legelshurst das Licht der Welt, war als hoch talentiertes Nachwuchspferd bereits verkauft und kam zurück. Für Homberger ein Glücksfall mit der Möglichkeit, ungewöhnliche Championatserfahrungen zu sammeln – Medaillen nicht ausgeschlossen.