Wie geht es weiter? Nach dem geplatzten Traum, ein weiteres Jahr A-Junioren-Bundesliga spielen zu können, gibt es zwischen Trainer Jürgen Brandstaeter und dem HTV Redebedarf. Foto: Wendling

Jugendhandball: SG Meißenheim/ Nonnenweier: Nach dem Aus der A-Junioren gibt es viele Fragen

Aus dem vermeintlichen "Nachsitzen" in Sachen Bundesliga-Qualifikation für die Saison 2017/18 ist für die Handball-A-Jugend der SG Meißenheim/Nonnenweier am Samstag völlig überraschend die Nichtversetzung geworden.

(tom). Beim Turnier in Günzburg scheiterten die Ortenauer nach zwei Niederlagen (23:29 gegen HSG Konstanz, 17:20 gegen HG Oftersheim/Schwetzingen) bereits in der Vorrunde. Damit war jede weitere Chance auf die Qualifikation für die nationale Endausscheidung in Aalen Mitte Juni dahin.

Keine Frage: Das Aus ist für alle Beteiligten eine große Enttäuschung. Ein Jahr hatten die Vorbereitungen gedauert, mit klarer Priorität war die erneute Bundesliga-Qualifikation verfolgt worden. Nachdem die Pläne nun in Schall und Rauch aufgingen, stellt sich die Frage nach den Ursachen und wie es künftig weitergehen kann. Eines betonte SG-Trainer Jürgen Brandstaeter auf Nachfrage: "An der Motivation hat es nicht gelegen. Die Mannschaft wollte, ist aber auch auf Gegner von starker Qualität getroffen." Die Unterschiede seien in ganz einfachen Punkten zu suchen. "Auf dem Dorf trainieren wir dreimal intensiv die Woche, größere Vereine mit Bundesliga-Überbau im Seniorenbereich aber sechs- bis siebenmal. Das muss man auch sehen."

Dennoch: Die Chance zum Erreichen des vorgegebenen Ziels war da. Vergangene Woche bedeutete die Niederlage gegen frischere, unter dem Strich auch bessere Bittenfelder einen ersten Einschnitt. Unerwähnt dürfe laut Brandstaeter aber auch nicht bleiben, dass die Mannen aus dem Ried sowohl vergangene Woche als auch in Günzburg (nach vierstündiger Anreise) jeweils zweimal nacheinander hätten antreten müssen. "Wir haben letztlich zu viele Fehler gemacht. So hatten wir gegen Konstanz in der zweiten Hälfte keine Chance mehr, gegen Oftersheim hat es dann auch nicht mehr gereicht", konstatierte ein enttäuschter SG-Coach.

Es sei immer schwerer, sich als kleinerer Verein für die Bundesliga zu qualifizieren. Dennoch mache es keinen Sinn, nun den Stab über die Jugendarbeit zu brechen. A-, B- und C-Jugend spielten im südbadischen Bereich um die Spitze mit, auch kommende Saison. Konstanz stellt aber nun den einzigen südbadischen Vertreter mit besten Chancen, auch 2017/18 im A-Bereich Bundesliga zu spielen. Ob das der SG auf Zeit wieder gelingt? Fraglich, räumt auch Brandstaeter ein: "Das Jahr war ein absolutes Highlight, aber künftig wird es immer schwerer."

Fraglich ist, wie es 2017/18 weitergeht. Die A-Jugend spielt in der Südbadenliga, vom aktuellen Kader werden mindestens fünf Spieler nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Option Doppelspielrecht scheint vom Tisch. Jugendliche, die nach Köndringen wechseln, dürften sich auf dieses Ziel konzentrieren. Im letzten Jugendjahr Südbadenliga zu spielen, erscheint dagegen wenig attraktiv.

Und der Trainer? Die Personalie scheint Stand gestern völlig offen. Brandstaeter würde weitermachen, betont deshalb auch: "Ich habe eine langfristige Vereinbarung mit dem HTV Meißenheim. Es liegt aber am Verein, sich in den kommenden Tagen zur weiteren Zusammenarbeit zu positionieren." Eine Klärung zeichnet sich zur Wochenmitte ab. Die Verantwortlichen des HTV tagen am Mittwoch, gerade die Zukunft der Handball-A-Junioren wird dann das zentrale Thema sein. "Vorher werden wir keine Stellungnahme abgeben", teilte Jugendleiter Bernd Zürcher gestern Abend auf Anfrage unserer Zeitung mit.