Freiburgs Bundesliga-Profi Nils Petersen (Nummer 18) behauptet den Ball im Spiel gegen Borussia Dortmund. Foto: Heuberger Foto: Schwarzwälder-Bote

Fußball: Der SC-Profi hat gern in der Halle gespielt und überreicht die Pokale bei der Lahrer Stadtmeisterschaft

Bundesligaspieler Nils Petersen vom SC Freiburg, der am Sonntag bei der Siegerehrungsshow der 35. Lahrer Stadtmeisterschaften die Pokale und Medaillen überreichen wird, gibt im Interview Tipps für junge Fußballer, die selbst einmal Profi werden wollen. Wir haben uns im Vorfeld des Turniers mit ihm unterhalten.

Nils, Sie sind erst seit einigen Wochen in Südbaden. Haben Sie die Region schon ein bisschen kennenlernen können und was gefällt ihnen besonders?

Die Region hat kulturell wirklich viel zu bieten. Die Stadt haben wir schon gut kennengelernt. Das Umland nehmen wir uns noch für die kommenden Wochen vor.

Haben Sie als Jugendlicher auch gerne in der Halle gespielt?

Hallenturniere sind eine der wenigen Sachen, die man als Fußballprofi vermisst. In der Jugend gab es nichts Schöneres, als sich mit Mannschaften aus der Region auf dem Parkett zu messen.

Was war Ihr schönstes Erlebnis als Jugendfußballer?

Der Aufstieg in die A-Junioren-Bundesliga mit Carl Zeiss Jena und die Berufungen in die U-Nationalmannschaften des DFB.

Was müssen junge Fußballer beachten, wenn sie es auch zum Profi schaffen wollen?

Talent allein reicht nicht. Viele meiner früheren Mitspieler hatten mehr davon als ich. Disziplin, Charakter, Kritikfähigkeit, aber auch Geduld sind grundlegende Faktoren, die einen jungen Fußballer weiter nach vorne bringen können.

Wollten Sie schon immer Profi-Fußballer werden?

Ich war immer schon realistisch und habe von dem Job Fußballprofi höchstens geträumt. Bis zur B-Jugend habe ich nicht überregional gespielt. Ein Ziel war es nicht wirklich, weil es gedanklich und in meinen Augen auch sportlich sehr weit weg war. Aber die oben genannten Tugenden haben mich viele andere gute Stürmer überholen und in der Bundesliga ankommen lassen.

Ihr erstes Bundesligator haben Sie gegen den SC Freiburg geschossen. Gleich im ersten Spiel für den SC haben Sie dreimal getroffen. Was hat ihnen mehr Spaß gemacht?

Das erste Tor hatte persönlich natürlich eine große Bedeutung, aber einen Hattrick in einem Heimspiel, im ersten Spiel für den neuen Verein im Abstiegskampf zu erzielen, ist das Nonplusultra.

Was ist das Besondere am SC Freiburg und warum steigt der SC am Ende der Saison nicht ab?

Der SC ist ein familiär geführter Verein. Alle ordnen sich den sportlichen Zielen unter und stellen persönliche Dinge in den Hintergrund. So entsteht ein großes Wir-Gefühl und ein gutes Klima. Die Erwartungshaltung ist nicht so wie bei anderen Vereinen. Die Fans unterstützen uns selbst bei Rückständen oder schlechten Spielen großartig.

Sie sind bis zum Saisonende von Werder Bremen an Freiburg ausgeliehen. Können Sie sich vorstellen, länger hier zu bleiben?

Freiburg gefällt mir und auch meiner Lebensgefährtin sehr gut. Die Arbeit beim SC macht sehr viel Spaß. Es gibt nichts, was gegen ein weiteres Engagement spricht. In erster Linie wollen wir aber erst einmal die Klasse halten, damit auch nächstes Jahr hier Bundesliga - Fußball stattfindet. Und dann lass ich mich selbst überraschen, ob man weiterhin mit mir plant.

Die Fragen stellte Frank Schoch.