Theresa Lehmann fokussiert beim Aufschlag. Archivfoto: Heck Foto: Schwarzwälder-Bote

Tischtennis: Ohne die besten Spielerinnen ist Offenburg chancenlos / Herren entscheiden Duell für sich

Die erste Damenmannschaft der DJK Offenburg unterlag im Südbadenderby der zweiten Tischtennis Bundesliga dem ESV Weil mit 2:6. Die Herren holten in der Badenliga einen Sieg und eine Niederlage.

Die Begegnung stand unter denkbar schlechten Vorzeichen, denn auf Offenburger Seite stand das komplette vordere Paarkreuz nicht zur Verfügung. So hatten Theresa Lehmann und Petra Heuberger die schwere Aufgabe, ins vordere Paarkreuz aufzurutschen, wo die Gäste aus Weil mit Ievgeniia Vasylieva und Charlotte Carey zwei der besten Spielerinnen der Liga in ihren Reihen haben. Der Respekt vor den beiden war sowohl Lehmann als auch Heuberger, die aufgrund ihrer Herkunft aus der Region die Identifikationsfiguren für viele DJK-Fans sind, anzumerken. Insbesondere gegen Vasylieva, die beidseitig mit kurzen Noppen-Belägen ein sehr schnelles Block- und Konterspiel pflegt, fanden beide kein Mittel.

Eine große Freude aus Sicht der DJK waren die Spiele im hinteren Paarkreuz. Hier rückten Jana Kirner, die bereits zwei Einsätze in der diesjährigen zweiten Bundesliga hatte und mit 2:1-Einzelsiegen eine positive Bilanz vorweisen kann, und Alisa Schwarz ins Team. Beide sind Teil der zweiten Mannschaft. Kirner, die mit ihren 15 Jahren zu den Besten in Deutschland in ihrem Jahrgang gehört und folglich der Schülerinnen Nationalmannschaft angehört, bekam es mit Anna Kirichenko zu tun.

In dieser Saison hat die 19-jährige Finnin bisher zwar noch ihre Schwierigkeiten, ihre ausgeglichene Bilanz im hinteren Paarkreuz der vergangenen Saison zeigt jedoch die Qualität Kirichenkos. Nachdem die Partie in den ersten beiden Sätzen sehr umkämpft war, setzte sich Kirner in Satz drei und vier durch und holte den ersten Zähler an diesem Tag für die DJK.

Am Nebentisch spielte zeitgleich Schwarz gegen Eline Loyen, die als belgische Meisterin und Nationalspielerin ihres Landes vor dieser Saison zum ESV gewechselt war. Die Sportwartin der DJK spielte groß auf und stellte ihre Gegnerin, die vor diesem Spieltag mit 5:3-Einzelsiegen eine positive Bilanz im hinteren Paarkreuz der zweiten Liga vorweisen kann, vor große Probleme. Die 24-jährige Oberkirch-Haslacherin ist aktuell in bestechender Form und steht mit 10:6-Siegen erstmals positiv in der Regionalliga. Mit ihrem druckvollen und risikoreichen Spiel schaffte es Schwarz gegen Loyen in den Entscheidungssatz und setzte sich dort schnell ab. Am Ende schaffte sie die Überraschung und holte sich den fünften Satz deutlich mit 11:6 und für ihre Mannschaft den zweiten Punkt an diesem Tage. Zu mehr reichte es nicht, was in Anbetracht der personellen Schwierigkeiten zu erwarten war. Die letzten beiden Vorrundenspiele finden an einem Doppelstartwochenende statt. Am 16. Dezember geht es gegen den TTK Großburgwedel, am 17. Dezember gegen den MTV Tostedt.

Die erste Herrenmannschaft hat im Abstiegsduell mit dem ESV Weil am Rhein einen wichtigen 9:6-Erfolg eingefahren. Tags darauf gegen den Meisterschaftsmitfavoriten TTC Singen aber eine zu erwartende klare Niederlage kassiert. Wie schon gegen Tabellenführer aus Niklashausen startete die DJK gegen Weil furios in die Partie: Abermals wurden alle drei Eingangsdoppeln gewonnen. Während Sagan/Becker und Käshammer/Karcher souverän mit 3:0 siegten, machten es Danzeisen/Schreider spannend: nach einer 2:0-Satzführung mussten sie in der Folge zwei Sätze mit 9:11 abgeben, bevor sie wiederum um fünften Satz deutlich mit 11:3 siegen konnten.

Nach der Niederlage von Sagan gegen Tu konnte Becker den Weiler Spitzenspieler Joset mit 3:1 bezwingen und den drei-Punkte-Vorsprung halten. Ein starker Auftritt von Danzeisen gegen Eise glich die Niederlage von Karcher gegen Kovac aus. Da ebenso im hinteren Paarkreuz die Punkte geteilt wurden, ging die DJK mit einem 6:3-Vorsprung in Durchgang zwei, der mit einem kampflosen Sieg von Sagan gegen Joset begann. Doch Weil hatte sich in der Folge noch nicht aufgegeben und es folgten drei Siege in Serie: Sowohl Becker als auch Danzeisen verloren in fünf Sätzen und spätestens nach der 0:3-Niederlage von Karcher gegen Eise keimte noch mal Hoffnung auf im Lager der Gäste.

Diese Hoffnung währte nur kurz, denn das hintere Paarkreuz in Form von Käshammer und Schreider siegten jeweils souverän mit 3:0-Sätzen und besiegelten den immens wichtigen 9:6-Erfolg. Im zweiten Spiel musste die DJK auf eine Vielzahl von Stammspielern verzichten, sodass es sich schon von Beginn an abzeichnete, dass es gegen den TTC Singen nichts zu holen gab. Dennoch zog sich die DJK, bezogen auf die Einzelergebnisse, achtbar aus der Affäre und hatte zumindest bei den knappen Niederlagen des Doppel Becker/Karcher und von Patric Huber gegen Philip Dannegger vereinzelt Siegchancen.

Somit befinden sich die Offenburger nach dem Sieg gegen Weil mit nun 3:9-Punkten auf dem Relegationsplatz wieder und müssen am kommenden Samstag gegen die zweite Mannschaft der FT 1844 Freiburg punkten, um dem Ziel Klassenerhalt ein Stück näherzukommen.