Die Möglichkeit zum politischen Austausch mit Friedlinde Gurr-Hirsch und Thomas Blenke bei einer Weinprobe bot der CDU-Ortsverband Oberreichenbach. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Politik: Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch und Thomas Blenke gemeinsam im Nordschwarzwald unterwegs

Oberreichenbach-Würzbach. "Ich bin froh um die fantastische Landschaft und regionalen Produkte in unserem Land", warb Friedlinde Gurr-Hirsch um Bewusstsein für die Erzeugnisse von Direktanbietern bei einer politischen Weinprobe in Würzbach.

Die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium Ländlicher Raum und Verbraucherschutz ist selbst ein Kind der Landwirtschaft und des Weinbaus. Aufgewachsen in Untergruppenbach, folgte sie der Einladung ihres Landtagskollegen Thomas Blenke in dessen Wahlkreis Calw sowie in den Enzkreis, den er zusätzlich betreut.

"In vielen Dingen ist das Ministerium für uns wichtig wenn es darum geht, durch Strukturpolitik und Förderung etwas zu bewegen", erklärte der Abgeordnete. Dazu gehöre auch sich vor Ort ein Bild zu machen. Wie berichtet, waren die Landespolitiker sowohl bei einem Landwirt als auch in der Kommunalverwaltung, ehe eine politische Weinprobe den Tag beschloss. Und die fand in den Betriebsräumen von Hölzle Land-, Forst- und Kommunaltechnik statt.

Mängel bei Internetverbindung bringen Firmen an ihre Grenzen

Unter anderem mit Mitteln der Förderprogramms Entwicklung Ländlicher Raum (ELR) war das Gebäude am Ortsrand von Würzbach entstanden, ebenso das Theaterhaus des ortsansässigen Bauerntheaters.

"Allerdings bringen uns Mängel bei der Internetverbindung an die Grenzen und legen unsere Filialen lahm", äußerte Gastgeber Roland Schroth. "Bitter nötig" sei die Realisierung der Breitbandversorgung, bekräftigte deshalb auch Bürgermeister Karlheinz Kistner. Oberreichenbach ist eine Schwerpunktgemeinde bei der Förderung durch ELR.

"Die ländliche Raumpolitik geht auf Lothar Späth zurück, und wir sind ihm heute noch dankbar dafür", erklärte Gurr-Hirsch. Ihr sei es ein Herzensanliegen, für diese Themen einen Kabinettsausschuss einzurichten. Zudem stünden für die Entwicklung der Infrastruktur im ländlichen Raum mehr als 300 Millionen Euro im Landeshaushalt. Eine weitere dreistellige Millionensumme sei für digitale Projekte bereitgestellt worden.

"Wir gehen die Herausforderungen an, bei der auch die Kommunen und Betriebe mitmachen müssen", sagte die 63-Jährige. Derzeit liege aber ein Schwerpunkt auf Wohnungsbau. "Bestehende Siedlungsflächen sollten optimaler genutzt werden, und Flächen der Landwirte sollten ihnen nicht genommen werden", sagte die Staatssekretärin. Landwirte sollten auch nicht doppelt bluten müssen, in dem ihnen Ausgleichsmaßnahmen zugemutet werden. Damit sprach sie sich für eine konsequentere Nutzung von Öko-Konten aus, die in der Flächenagentur des Landes vereint sind. Mit Charme und Witz verstand es Gurr-Hirsch, ehemals Deutsche Weinkönigin, zwischen den jeweiligen Themen des Austausches die Weine zu kredenzen. Feine Tropfen aus dem heimischen Weinkeller der Politikerin machten die Runde.