Frauen und Männer am Steuer, das E-Mobil, die Gemeinde und der Arbeitskreis Mobilität werden für das innovative Projekt ausgezeichnet. Foto: Kistner Foto: Schwarzwälder-Bote

Elektro-Bürgerauto seit 1000 Tagen unterwegs / Auszeichnung bei bundesweitem Wettbewerb "Land der Ideen"

Von Steffi Stocker

Oberreichenbach. Es sind etwas mehr als 1000 Tage, an denen das Elektro-Bürgerauto unterwegs ist. Mehrfach erhielt die Initiative in der Gemeinde Oberreichenbach inzwischen Preise. Diese Mobilität für die Bevölkerung erhält nun einen weiteren Titel.

"Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen" darf sich Oberreichenbach nennen. Bürgermeister Karlheinz Kistner hatte das Projekt Elektro-Bürgerauto beim Wettbewerb "Deutschland – Land der Ideen" eingereicht.

"Die Bilanz fällt positiv aus, sind doch inzwischen rund 70 000 Kilometer zurückgelegt", so der Rathauschef. Diese Leistung entspricht viermal der Distanz vom Nordkap bis an die Südspitze Afrikas.

"Innovation querfeldein – Ländliche Räume neu gedacht" war das Jahresthema dieses Wettbewerbs. In der Kategorie Gesellschaft, in der bundesweit 28 Projekte ausgezeichnet wurden, überzeugte das Oberreichenbacher Elektro-Bürgerauto die Juroren. "Es entspricht den Anforderungen, gemeinsam ländliche Räume und Regionen von morgen zu gestalten", so die Standortinitiative. Sie wurde vor zehn Jahren von Bundesregierung und dem Bundesverband der Deutschen Industrie ins Leben gerufen.

Innovation ist dem Elektro-Bürgerauto ins Stammbuch geschrieben. "Bei der Anschaffung des Renault Kangoo gab es noch keine Erfahrungswerte", so Kistner zur Pionierarbeit. Rund 20 ehrenamtliche Fahrer stehen für dieses Projekt zur Verfügung. "Im täglichen Einsatz, auch bei 30 Zentimeter Neuschnee, hat sich das Elektroauto hervorragend bewährt, und es ist bis jetzt kein technischer Defekt aufgetreten", informiert der Bürgermeister. Froh sei er zudem, dass bis heute alle Fahrer unfallfrei geblieben sind.

Seit dem Start des Elektro-Bürgerautos sind mehr als 5000 Personen gefahren worden. "Deren Mobilität wäre ohne das Elektro-Bürgerauto erheblich eingeschränkt", erläutern die Organisatoren aus dem Arbeitskreis Mobilität des Leader-Projekts Lebensqualität durch Nähe.

Mit ihnen sind ein mutiger Gemeinderat, Horst Graef, Geschäftsführer der Energie Calw, Autohaus-Geschäftsführerin Claudia Lohre sowie die zuverlässigen Frauen und Männer am Steuer die Erfolgsgaranten für das Oberreichenbacher Elektro-Bürgerauto. Die Verleihung des Titels "Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen" soll öffentlich am Donnerstag, 22. Januar, um 18 Uhr im Theaterhaus des Würzbacher Bauerntheaters stattfinden.