Für die Friedhöfe in der Gemeinde soll ein Konzept zur Urnenbestattung am Baum entwickelt werden. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Bestattung: Gemeinderäte plädieren für Konzept von Urnengräbern / Nur auf manchen Friedhöfen möglich

Die Friedhöfe der Gemeinde Oberreichenbach bieten vielfältige Möglichkeiten. Der Gemeinderat sprach sich deshalb für Urnengräber im Bereich von Bäumen aus.

Oberreichenbach. Genau diese Bestattungsart hatte die Verwaltung nämlich vorerst ausgeklammert, weil sie keinen Bedarf erkenne. "Momentan wird eher die Erdbestattung im Flecken bevorzugt, doch die Urnenbeisetzung nimmt zu und die Tendenzen der kommenden Generationen gehen in Richtung Baum", sprach sich beispielsweise Christian Reichle für Alternativen im Bereich von Bäumen aus.

Nachdem die Planungen nun schon so weit gediehen seien, sollte man sich Zeit für eine Abwägung nehmen, inwieweit dieses Angebot auf den Friedhöfen integriert werden könne, sagte Georg Burkhardt.

Wald momentan außer Frage

"Wir dürfen den Trend nicht verschlafen, auch wenn für Oberreichenbach ein Wald im Moment nicht in Frage kommt", berichtete Kristian Klein. Unter anderem der Ruhewald in Zavelstein habe für viele Menschen seinen Charme.

Dass der heimische Friedhof für Mitbürger interessanter sei, erkannte zudem Verena Greger. "Es ist ein spannendes Thema und wir sollten wenigstens mal anfangen", sprach sie sich für einzelne Bäume aus. Denn Bürgermeister Karlheinz Kistner hatte erläutert, dass nicht auf allen Friedhöfen die Möglichkeit dafür gegeben sei. "Ein Baum muss auch optisch passen und außerhalb des Friedhofes möchten wir das ungern machen", meinte er mit Blick auf die Flächen in Würzbach und Igelsloch.

In Oberkollbach im Bereich der Gedenkstätte sei ein solches Angebot denkbar sowie in Oberreichenbach am bestehenden Baum. Die Verwaltung erhielt den Auftrag, dieses Konzept mittelfristig zu entwickeln.

Ungeachtet dessen stimmte der Gemeinderat den vorgelegten Planungen für die vier Friedhöfe in der Gesamtgemeinde zu, die gleichzeitig Aufschluss zu den Kapazitäten gaben. "Sie geben uns Anhaltspunkte, wann wir neue Flächen anlegen müssen", stellte Kistner fest.

Während in Igelsloch ausreichend Fläche vorhanden und auch eine Erweiterung möglich sei, bestehe in Oberkollbach unter Umständen bald Handlungsbedarf im Bereich der doppeltiefen Erdgräber.

Geologische Verhältnisse in Würzbach schwierig

Dieses Angebot fällt in Würzbach aufgrund der geologischen Verhältnisse komplett weg. Aufgrund zunehmender Urnenbestattung ist außerdem eine Erweiterung dieses Friedhofs, die noch vor einigen Jahren ins Auge gefasst war, derzeit nicht notwendig. Für Oberreichenbach bestünde die Möglichkeit, einen Bereich für Rasengräber auszuweisen und das Angebot im Kernort dadurch zu erweitern.

In Oberkollbach wird außerdem die Aufstellung einer Bank geprüft, die eine Bürgerin in der Fragestunde angeregt hatte.