Soziales: Zeitbankplus appelliert für mehr Beziehungsarbeit / Engagement in sowie für Gemeinde

Wechselseitige Hilfe bei Haus- und Gartenarbeiten, am Computer oder für Materialtransporte sind die Grundlage im Verein Zeitbankplus. Doch noch sind Mitglieder und Bevölkerung diesbezüglich zurückhaltend.

Oberreichenbach-Oberkollbach. "Es gab wenig Bewegung und auch die Beteiligung am Stammtisch ist eher spärlich", stellte Irmgard Albrecht im Rückblick fest. Die Vorsitzende räumte aber auch ein, dass sie aus eigener Erfahrung weiß, dass es schwierig ist, sich helfen zu lassen. "Man muss es einüben und mit kleinen Dingen anfangen und praktizieren", appellierte sie und nannte Beispiele wie einen Kuchen backen, Bügeln oder Gartenabfälle zur Deponie fahren zu lassen.

Zwischenmenschliche Verbindungen entstehen

Denn beim Prinzip der Zeitbankplus fließt kein Geld, sondern werden Stunden gutgeschrieben, die man gegen Leistungen eintauschen kann. "Zeitbank ist Beziehungsarbeit, die oft auf der Strecke bleibt", erklärte sie. Bei den Hilfen entstünden schließlich auch zwischenmenschliche Verbindungen. Bürgermeister Karlheinz Kistner stellte in diesem Zusammenhang fest, das viele Menschen sich schwer tun, die Spirale zu durchbrechen, um sich auch von vermeintlich Fremden helfen zu lassen.

Im vergangenen Jahr verbuchte die Zeitbankplus einen Tausch von 25 Stunden, berichtete Schriftführerin Karin Köhnken von den Aktivitäten der insgesamt 30 Mitglieder und ihrer Angebote. "Im Vergleich zum Jahr davor haben wir eine stabile Nutzung dieser gegenseitigen Unterstützung", sagte sie.

Darüber hinaus engagiert sich der Verein in und für die Gemeinde. Erfolgreich war beispielsweise die Veranstaltung mit dem Pilger Hermann Schaber und auch bei der Einweihung der Mehrzweckhalle in Würzbach waren die Mitglieder aktiv. Zudem, so Albrecht weiter, bringen sich einige Mitstreiter im Arbeitskreis "Lebenslanges Leben in Oberreichenbach" ein, der an einer Lösung arbeitet, dass Senioren im Ort bleiben können.

Bei den Wahlen wurde Irmgard Albrecht als Vorsitzende bestätigt und Karin Schleeh zur zweiten Vorsitzenden gewählt. Wiedergewählt wurden zudem Schatzmeisterin Waltraud Burkhardt und Schriftführerin Karin Köhnken. Als Beisitzer fungieren künftig Erwin Keppler, Dieter Rauser und Reinhold Krebs, während Roswitha Ebner und Erich Lehmann zu Kassenprüfern bestellt wurden.