Das Netzwerk "für uns" erhielt seitens des Landkreises die Genehmigung, auch niederschwellige Betreuung anzubieten. Brigitte Lawrenz, Debora Höfflin, Kerstin Metzler, Horst Lipinski, Eva Bringmann und Barbara Straub (von links) freuen sich. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Betreuungsangebot in Oberreichenbach darf erweitert werden / Verein reagiert auf Bedarf

Von Steffi Stocker

Oberreichenbach. Der Verein "für uns in Oberreichenbach" kann seinem Netzwerk einen weiteren Baustein hinzufügen. Denn jüngst erhielt er die Genehmigung, sein Angebot um niederschwellige Betreuungsdienste zu erweitern – also um Angebote, die von den Nutzenden nur einen geringen Aufwand erfordern, um diese in Anspruch zu nehmen.

Horst Lipinski, Abteilungsleiter für Soziale Hilfen im Landratsamt Calw sprach dem Verein dafür offiziell Anerkennung aus. "Wir sind froh um diese Initiative, die den konsequenten Weg des Netzwerkes zeigt", stellte Lipinski fest.

In Gemeinden im ländlichen Raum, von denen der Kreis Calw geprägt ist, habe die wohnortnahe Betreuung hohe Bedeutung. Inzwischen habe sich auch die Unterstützung der Sozialkassen dahingehend entwickelt. "Ziel ist, dass die Menschen so lange wie möglich in ihrem persönlichen Umfeld bleiben können", führte der Vertreter des Landkreises aus.

Und das ist auch die Basis des Oberreichenbacher Netzwerkes für Familien. Und der Seniorenhilfe. War diese seither auf hauswirtschaftliche und begleitende Aufgaben begrenzt, erweitert sie sich künftig um den niederschwelligen Betreuungsaspekt. "Damit können unsere Helferinnen eine Alltagsgestaltung für Mobilisierung anbieten", erläutert Einsatzleiterin Debora Höfflin. Soll heißen, Klienten mit demenzieller Erkrankung oder Behinderung erhalten angeleitete Beschäftigungen, die gleichzeitig Angehörige entlasten.

Mit Kerstin Metzler, Eva Bringmann und Barbara Straub stehen dem Verein "für uns" deshalb drei fachliche Berater aus dem Bereich Alten- und Krankenpflege zur Seite, die den Inhalt der Alltagsgestaltung professionell unterstützen.

Das war unter anderem eine Anforderung für die Anerkennung der Betreuungsdienste. "Im Zuge unserer Aktivitäten in der Nachbarschaftshilfe haben wir den Bedarf dafür in den Familien erkannt", fasst Projektleiterin Brigitte Lawrenz zusammen. Im Sommer wird dazu eine Fortbildung für Alltagsgestalterinnen angeboten. "Nach wie vor bleiben unsere Angebote aber Ergänzungen zu den professionellen Diensten, denen allerdings Grenzen gesetzt sind", unterstreicht Höfflin.

Dass ein Bedarf für das Netzwerk in allen Ortsteilen vorhanden ist, dokumentieren die inzwischen 1300 Einsatzstunden seit der Gründung im November 2012. "Wir sind überwältigt, mit unserem Netzwerk offenbar den Nerv getroffen zu haben", sagt Höfflin. Sie kann auf das Mitwirken von elf Helferinnen zählen.