Voller Inbrunst interpretierte das Brock Terzett seine schwäbischen Lieder im Theaterhaus. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Mundart: Fans des "Brock-Terzetts" finden Rhythmus schnell / Eigene Lieder in breitem Schwäbisch

Es dauerte nicht lange, bis das Publikum im Theaterhaus des Würzbacher Bauerntheaters dem Rhythmus des "Brock-Terzetts" folgte. Gerne schunkelten die Besucher des Konzerts zur Musik der "älteschten Boygroup em Ländle".

Oberreichenbach-Würzbach. Schon beim zweiten Lied stimmte das Publikum klatschend ein. Vielleicht, weil dieses Lied das "Viertele Württemberger" huldigte, das just in diesem Moment vor den Besuchern stand.

Und das in schwäbischer Mundart, die das "Brock-Terzett" seit mehr als fünf Jahrzehnten pflegt. Das Ländle liegt Gerhard Brodbeck, Kurt Eisele und Günter Röttger am Herzen; ihre Musik ist handgemacht und gesungen wird in breitem Schwäbisch. Für das "Brock-Terzett" ist Mundart nicht nur ein Lippenbekenntnis, sondern Lebensphilosophie.

Arche-Bauer Noah angeblich gesichtet

Zu dieser zählt nicht zuletzt Willy Seilers "Dr Gsangverei" oder "Heut isch dr Deifel los" – gleichzeitig der Titel der neuen CD. Doch auch ihre langjährige Bühnenerfahrung schlug sich nieder, sodass aus dem ursprünglichen Text "Die jungen 60er" die aktuelle Variante "Die jungen 70er" wurde. Dabei handelt es sich um eines der Lieder, die Kurt Ei-sele selbst schrieb.

Etliche schelmische Geschichten wie beispielsweise jene um den schwäbischen Lehrer, der seinen Schülern auftrug die Schöpfungsgeschichte zu erforschen, würzten den Auftritt des Trios, das voller Inbrunst die Überzeugung vertritt, dass Schwaben Pfundskerle sind. Auch Arche-Bauer Noah soll einer gewesen sein. Stammgäste des "Brock-Terzett" stellten dabei fest, dass dieser schwäbische Noah ein Vagabund gewesen sein muss. Neuesten Erkenntnissen der "schwäbischen Boygroup" zufolge sei er zwischenzeitlich in Holzbronn gesehen worden.

Überhaupt ließen es die Musiker nicht an Kommunikation mit ihren Zuhörern sowie an Humor und Selbstironie fehlen. Vorschub leistete dafür Walter Bodmer, der als Conférencier den "schwäbischen Kulturabend" einläutete.

Quartett strapaziert Lachmuskeln

Zwar fehlte ihm die Showtreppe für den passenden Empfang, er verstand es aber, dem Publikum zumindest den entsprechenden Applaus abzuschwatzen.

Mit Anekdoten und diversen schwäbischen Weisheiten stimmte Bodmer die Besucher auf den Mundartabend ein. So erfuhr das Publikum, warum der Hampelmann und das Püppchen aus Kindertagen im Leben der Schwaben auch im reifen Alter eine Rolle spielen.

In jedem Fall strapazierte das Quartett an diesem Abend die Lachmuskeln der Konzertbesucher.