Hacker sollen Telefonleitungen in Würzbach lahmgelegt haben. Foto: SB-Archiv

Attacke auf Server des Anbieters Skytron. Staatsanwaltschaft inzwischen eingeschaltet.

Oberreichenbach-Würzbach - Als ob die Einwohner von Würzbach nicht schon genug Probleme hätten, eine adäquate Leitungsversorgung für den Datentransport im Internet zu bekommen. In der vergangenen Woche ging in manchen Haushalten gar nichts mehr, nicht mal mehr Telefonieren war möglich. Der Grund: Hacker sollen die Leitungen lahmgeleg haben.

"Der Server des Anbieters Skytron wurde attackiert" äußerte jedenfalls Geschäftsführer Gerd Reckling im Gespräch mit unserer Zeitung.. "Vor allem in den Abendstunden ging nichts mehr, nicht nur in Würzbach", bestätigte er. Das Unternehmen hat seinen Worten zufolge inzwischen die Staatsanwaltschaft eingeschalten.

Speziell in Würzbach verstehen die Anschlussteilnehmer dennoch die Welt nicht mehr. Denn dort trifft es ohne erkennbare Linie willkürlich die Nutzer. "An mehreren Tagen wurden unsere Telefonate immer unterbrochen, fehlten einfach einige Sätze, ehe man den Gesprächspartner wieder hörte", erzählt Gerhard Walz. Er ist einer derjenigen, die über Skytron nicht nur das Internet nutzen, sondern auch das Telefon. "Wir haben fast keine Alternative", meint er.

"Die Firma ist als einzige dazu in der Lage, das Internet in Würzbach zu gewährleisten", bestätigt Bürgermeister Karlheinz Kistner. Trotzdem empfiehlt er, sich einen Telefonanbieterwechsel gut zu überlegen. Er geht davon aus, dass es bei den unterschiedlichen Nutzern ganz spezifische Probleme gibt, zumal auch unterschiedliche Anlagen eingebaut worden sind. "Und da ist eine Service-Hotline, bei der man ständig in Warteschleifen hängt, nicht unbedingt förderlich", weiß er um die Schwierigkeit, bei Skytron den richtigen Ansprechpartner zu finden. Die Gesamtgemeinde sei eine der ersten gewesen, in der diese Art der Funktechnik eingerichtet wurde.

"Wir sind dabei, das ganze Netzt umzurüsten", versprach Reckling. Dabei soll die weiter entwickelte Technik verwendet werden. Auch der Sendemast und die Antennenkombination in Würzbach sollen aktualisiert werden.

Nach einigem Hin und Her konnten übrigens gestern auch die letzten Betroffenen in Würzbach wieder telefonieren.